Während seines Pontifikats setzte Paul V. Borghese (1605-1621) die Politik seiner unmittelbaren Vorgänger konsequent fort durch a) Betonung der Rolle des Papstes als padre commune und Vermittler zwischen den katholischen Mächten, b) Umsetzung der Bestimmungen des Trienter Konzils gemäß der Interpretation der römischen Kurie und c) Förderung des Katholizismus im Reich. Die Richtlinien der päpstlichen Politik sind in den Instruktionen niedergelegt, die das Staatssekretariat den Nuntien zu Beginn ihrer Mission aushändigte. Die vorliegende Arbeit enthält 59 Hauptinstruktionen, 11 Finalrelationen und 8 Dokumente zur Vorgehensweise der Nuntien (im Anhang) im Volltext mit Regesten und Kommentar sowie eine vollständige Aufstellung der päpstlichen Diplomaten und der von ihnen ausgeführten Missionen. In der Einleitung wird ein Überblick über das politische und politisch-religiöse Profil des Papstes gegeben, begleitet von den Biographien der päpstlichen Diplomaten und der Beamten des Staatssekretariats. Die Veröffentlichung dieses Bandes in den vom Deutschen Historischen Institut in Rom herausgegebenen »Instructiones Pontificum Romanorum«, in denen bereits die von Klaus Jaitner bearbeiteten Bände über die Pontifikate Clemens VIII. (1592-1605) und Gregors XV (1621-1623) erschienen sind, schließt eine wichtige Lücke. Den Fachwissenschaftlern wird damit die vollständige Serie der für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den europäischen Mächten einschlägigen Texte für den Zeitraum von 1592 bis 1623 zur Verfügung stehen.weiterlesen