Internationale Migration, Integration und Wohnungswirtschaft
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Zuwanderung und Integration haben in den vergangenen Monaten in Deutschland politi-sche Diskussionen wie Berichterstattung in den Medien geprägt. Die damit zusammenhän-genden Herausforderungen sind für die Kommunen nicht neu, seit den 1960er Jahren ha-ben sie sich jeder Zuwanderungswelle in abgewandelter Form und Intensität gestellt. Stets war der Fokus auf städtische Quartiere mit einer hohen Konzentration von Personen mit Migrationshintergrund gerichtet. Denn Vertreter(innen) von Kommunen und Wissenschaft nehmen durchaus an, dass die räumliche Konzentration dieses Personenkreises dessen Integration in die Aufnahmegesellschaft erschwere und daher zu verhindern sei. Doch übernehmen diese Quartiere mit ihrer sozialen und gewerblichen Infrastruktur und den vielschichtigen binnenethnisch orientierten sozialen Netzwerken insbesondere für neu Zu-gewanderte eine wichtige Aufnahme- und Integrationsfunktion.
Prof. Dr. Reiner Staubach stellt einleitend am Beispiel eines solchen „Ankunftsstadtteils“, der Nordstadt in Dortmund, spezifische Herausforderungen als Folge der gegenwärtigen Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien vor und skizziert zu ihrer Bewältigung unter-schiedliche Reaktionsformen von Seiten der Kommune, der Zivilgesellschaft sowie der Wohnungswirtschaft. Handlungsempfehlungen zu Problemlösungen insbesondere bei woh-nungspolitischen Themen schließen den Beitrag ab.
Dr. Dipl.-Ing. Heike Hanhörster beschäftigt sich in ihren Ausführungen mit der Funktion dieser Anlaufquartiere als „Durchlauferhitzer“. Denn wenn migrantische Haushalte die Mig-rantenviertel durch Umzug verlassen können, kommt ihnen für die Integration der Perso-nen mit Migrationshintergrund innerhalb der Stadt eine hohe Bedeutung zu. Dr. Dipl.-Ing. Heike Hanhörster diskutiert Hintergründe der innerstädtischen Standortentscheidung tür-keistämmiger Eigentümer. Analysiert wird das Zusammenspiel haushaltsbezogener Präfe-renzen und Ressourcen mit wohnungsmarktbezogenen Zugängen bzw. Restriktionen am Beispiel der Stadt Duisburg. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Entscheidung zugunsten einer Investition in Migrantenvierteln oder aber dem Fortzug eigentumsbilden-der Haushalte aus ihrem „angestammten“ Quartier.
Zur Vermeidung räumlicher Konzentrationen und zur Förderung von Integration gibt es seit den 1970er Jahren in deutschen Kommunen und Wohnungsunternehmen Versuche, eine soziale und ethnische Mischung im Wohnquartier herzustellen, durchaus auch über Ober-grenzen für Haushalte von Zuwanderinnen und Zuwanderern. Die dahinter stehende An-nahme, dass das Leben in Stadtteilen mit einem hohen Anteil von Personen mit Migrati-onshintergrund die Integration behindere, ist von Forschungsarbeiten zu europäischen Städten jedoch wiederholt hinterfragt worden. Dr. Sybille Münch setzt sich kritisch mit ent-sprechenden wohnungspolitischen Interventionen und damit zusammenhängenden Be-gründungsmustern auseinander, stellt Alternativen vor und zieht einen Vergleich mit nie-derländischen und englischen Maßnahmen.
Einen ganz anderen inhaltlichen Schwerpunkt hat der Beitrag von Dr. Julia Hurraß. Sie stellt Lösungen vor, wie die Auswirkungen physikalischer Belastungsfaktoren in Wohnun-gen, insbesondere Lärm und Innenraumklima, auf die Gesundheit des Menschen reduziert werden können. Er verbringt sehr viel Zeit in Innenräumen. Daher ist es wichtig, dass er sich darin wohlfühlt und vor allem nicht krank wird. In den meisten Gebäuden sind dafür gute Voraussetzungen gegeben. Es treten aber teilweise – gerade auch in neuen Gebäu-den, in denen der Energieverbrauch z. B. durch Dämmstoffe deutlich gesenkt wurde, – Innenraumluftbelastungen auf, welche die Gesundheit der Bewohner(innen) beeinträchti-gen. So können z. B. bei Neubau oder nach Renovierungsarbeiten Emissionen aus den Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen die Innenraumluft verschlechtern. Viele Stu-dien belegen, dass Lärm und ungünstiges Innenraumklima generell einen immer höheren Anteil an den Ursachen für Befindlichkeits- und Gesundheitsstörungen ausmachen.weiterlesen
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