Intertextualität in den Mönchsviten des Athanasios und des Hieronymus
Eremiten zum Dialog bestellt
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Hieronymus reagiert mit seinen drei Mönchsviten (374–391) – Vita Pauli, Vita Hilarionis, Vita Malchi – auf den Βίος Ἀντωνίου des Athanasios (357). Seine komplexen intertextuellen Bezugnahmen werden erläutert. Da der Βίος Ἀντωνίου als Prätext die Motive, Themen, Problemstellungen und Figuren u. a. m. der Folgetexte des Hieronymus beeinflusst, entsteht ein vielseitiger Dialog, mit dem Hieronymus seine Helden vom großen Vorbild Antonius abrückt, ohne ihre geistige Verwandtschaft zu leugnen. Einerseits weiß sich Hieronymus dem griechisch-römischen Literaturerbe verpflichtet. Andererseits erlaubt ihm die Perspektive der Eremiten, entscheidende christliche Glaubenswahrheiten zu markieren. Die moralische Exklusivität der heiligen Männer spiegelt Hieronymus' persönliche Überzeugung vom absoluten Wert der segensreichen Askese wider; die Viten sind im intertextuellen Dialog mit dem Prätext jedoch keine Gelegenheitsarbeiten, sondern transportieren die zentrale Botschaft eines auf Enthaltsamkeit ausgerichteten Lebensideals. weiterlesen
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