Isa Melsheimer. Psychotropische Landschaften
Psychotropic Landscapes
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Katalog zur Ausstellung: Isa Melsheimer. Psychotropische Landschaften
Die Berliner Bildhauerin Isa Melsheimer (*1968 in Neuss) zeigt mit ihrer Ausstellung „Psychotropische Landschaften“ in Haus Coburg einen mit rund 50 Arbeiten bestückten Kosmos. Zu sehen sind zahlreiche Skulpturen, Objekte, Installationen und eine Reihe von Gouachen. Einige Arbeiten sind eigens für die Ausstellung entstanden. Sämtlich und sonders entfalten sie – präzise in den lichten Räumen der Coburg’schen Villa positioniert – ihre zauberhafte, poetische Wirkung. Keramik und Beton gehören zu den bevorzugten Materialen der Künstlerin, außerdem Glas und Textilien, die sie mit delikaten Stickereien versieht, ebenso Botanisches.
Isa Melsheimers Grundinteresse gilt der Gestaltung und Veränderung urbaner Lebensräumen im Übergang zur Natur, außerdem verfolgt sie die Fortentwicklung feministischer Theorie seit den 1990er Jahren bis heute. In ihrer Auseinandersetzung mit diesen Feldern weiß sie das suggestive Potential wissenschaftlicher und fiktionaler Texte wie auch diverser Filme zu nutzen. H. P. Lovecraft, der amerikanische Klassiker der fantastischen Horrorliteratur, die naturhistorischen und feministischen Theorien Donna Haraways oder auch James Camerons „Terminator II“ können ihr gleichermaßen Inspiration sein. Was Isa Melsheimer in ihren ästhetischen Forschungen treibt, ist die Frage wie sich Zivilisation und Natur in Anbetracht unserer rasant anwachsender biotechnologischen Möglichkeiten verändern werden. Dabei geht es gleichsam um unsere Physis und Psyche, um eine Vision vom Menschen als einem mehr und mehr geschlechtsindifferenten Übergangswesen zwischen Natur und Technik. Insbesondere in einer Reihe visionärer Gouachen erhalten diese Ideen einen Ausdruck im Werk von Isa Melsheimer. Was folgt dem Anthropozän, dem Zeitalter, in dem der Mensch den größten Einflussfaktor auf der Erde darstellt? Welche Architekturen und städtebaulichen Ensemble werden in nicht allzu ferner Zukunft von wem bewohnt werden? Was haben vor allem auch Forscherinnen verschiedener Wissenschaften seit den 1980er Jahren bis heute zu diesen Themen beizutragen?
Isa Melsheimer lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrem Studium an der Hochschule der Künste, Berlin wurde die Baselitz-Schülerin mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u.a. 2013 dem Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. 2015 erhielt sie zudem den renommierten Marianne Werefkin Preis. Im September 2017 trat die Künstlerin an der Küste von Neufundland / Canada das „Fogo Island Arts‘ international residency program“ an. Ergebnisse auch dieser Vorortforschungen fließen in das Delmenhorster Projekt ein. Isa Melsheimer ist mit zahlreichen Einzelausstellungen und Beteiligungen an Gruppenausstellungen in der internationalen Ausstellungsszene unterwegs. In jüngster Zeit u.a. im art3, art, contemporain, Valence, im Ernst Barlach Haus, Hamburg, im Museum für Zeitgenössische Kunst Eupen, Belgien, im Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen oder dem Bonnefantenmuseum, Maastricht, Niederlande. Ihre Werke haben Eingang in private und öffentliche Sammlungen gefunden. Seit 2016 hat die Künstlerin eine Verwaltungsprofessur für Experimentelles Zeichnen an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne.
Begleitend zur Ausstellung entsteht ein Katalog.
Something Old, something New, something Borrowed, something Blue
Zwanzig Studierende der Klasse Isa Melsheimer (HBK Braunschweig) zeigen in der Remise der Städtischen Galerie Delmenhorst ausgewählte Arbeiten. Zu sehen sind Zeichnungen, Malerei, Fotografie, Skulptur, Performance und Installation. Außerdem gibt es Außenarbeiten zu entdecken, die im Zuge des Ausstellungsaufbaus vor Ort und in unmittelbarer Nähe von Haus Coburg entstehen. Frisch und unverstellt blicken die Kunst-Studierenden auf ihre Umgebung. Sie experimentieren mit Transmedialem, dabei beziehen einige bewusst vorhandene Strukturen und Architekturen ein.
Isa Melsheimers Klasse ist geprägt von einer ebenso künstlerischen wie wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit zeitaktuellen Themen unter feministischer und queerer Perspektive. In der Remisen-Schau erfahren die verschiedenen Positionen junger Kunst eine Vermählung – gemäß dem alten Hochzeitsbrauch „Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue“.
Künstler und Künstlerinnen
Carlotta Drinkewitz, Claas Busche, Clara Brinkmann, Diana Harder, Ewa Lesny, Jette Held, Johanna Dörfler, Jonas Habrich, Jorid Eilts, Lucila Pacheco Dehne, Lukas Schultze, Marlene Martins Fernandes, Marie Dann, Marie Schoberleitner, Melina Mensing, Nico Pachali, Paula Löffler, Robin Zürn, Sophia Lökenhoff und Vanessa Gelbke.
Beide Ausstellungen wurden großzügig von der Stiftung Niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Wehrhahn GmbH unterstützt. Die Studierenden der Klasse Melsheimer erhalten für ihr Projekt eine Unterstützung durch Studienqualitätsmittel der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.weiterlesen
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