Ist der tugendhafte Atheist innerhalb der Kantischen praktischen Philosophie möglich? Die philosophische Schwärmerei
Untersuchungen zu Kants Religionslehre
Produktform: Buch
Kant nimmt an, dass der Atheist moralisch begrenzt sei, weil der religiöse Glaube, d. h. das Vertrauen in die Idee des höchsten moralischen Endzwecks, der Moralität mehr Stärke gebe. Dieser Annahme folgend, geht Kiichiro Fukuda in seiner Untersuchung zu Kants Religionslehre den Fragen nach, ob ein Atheist im Sinne Kants ein rechtschaffener Mensch sein kann, ob die Behauptung der moralischen Begrenztheit des Atheisten im Widerspruch zum Grundsatz der Willensautonomie steht und ob Willensautonomie auch ohne diesen Glauben praktisch möglich ist.
In der Kritik der reinen Vernunft tadelt Kant das dogmatische Verfahren der Schulphilosophie. So lässt sich auch die philosophische Schwärmerei zusammen mit anderen Kampfideen der deutschen Aufklärung als Ziel seiner Kritik ausmachen. Diese Schwärmerei, die Kant beispielsweise in der Philosophie von Spinoza vorfindet, könne zum „Vernunftunglaube“, also zum moralischen Nihilismus führen. Die Vermeidung dieses Nihilismus kann als eine implizite Herausforderung der Kritik der praktischen Vernunft ausgelegt werden.
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