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ITALIEN – Toscana, Wiege der Renaissance im alten Kulturland der Etrusker, Teil 1

Aus der Reihe „Kulturreisen individuell" – eine filmische Reisedokumentation von Peter Wimmer.

Produktform: DVD video

Italien - ein Tourismusmagnet seit Jahrhunderten. Die in mächtige Gebirgszüge eingebettete, im Westen vom Mittelmeer begrenzte Toskana ist ein an Kulturschätzen überaus reiches Traumziel für den, der noch in Tagträumen schwelgen kann. So habe ich meine Reisewochen empfunden. Die geheimnisvollen Etrusker kultivierten dieses Land schon im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Ihrem Fleiß und Schaffensdrang erwuchs die erste Hochkultur auf dem Boden des heutigen Italiens. Die etruskische Sprache ist nicht übermittelt, die Schrift nur in Ansätzen lesbar. Viele toscanische Städte ruhen auf der Hinterlassenschaft des bedeutenden Kulturvolkes. Giganten der Kunst, Literatur und Wissenschaft haben in dieser Landschaft die Bühne des Lebens betreten. Der Einfluss ihres Wirkens und ihre Erkenntnisse reichen weit über die Grenzen des heutigen Europas hinaus. Sehr reich ist dieser kleine Landesteil der Apenninhalbinsel an imposanten Bauwerken, die zum schönsten dessen gehören, was das alte Europa zu bieten vermag. Unermesslich wertvoll und umfangreich ist das Erbe der begnadeten Renaissance-Künstler. Es zählt zum Kostbarsten was der kulturinteressierte Reisende auf diesem Planeten bewundern kann. In der warmen toscanischen Sonne erblühte die Macht des Bürgertums, ein Schöpfergeist, der die alten von Kirchfürsten und Adligen errichteten Barrieren hinweg fegte. Die imposanten Bau- und Kunstwerke, die ab dem 11. Jh. als Zeugnis einer neuen vom Humanismus geprägten Geisteshaltung entstanden, sind die bürgerlichen Symbole des Sieges über eine dunkle Vergangenheit. Auf toskanischem Boden wurde das Individuum zum Maß aller Dinge. Pontremoli ist die nördlichste Gemeinde meines Reiseziels und nicht nur für mich das Tor zu den Kulturschätzen Mittelitaliens. Mich zieht es hinauf zum Castello. Die mächtigen Mauern hüten eine wertvolle Hinterlassenschaft der ligurisch-keltischen Urbevölkerung. Hier sind sie aufgereiht, stimmungsvoll beleuchtet. Hier leben sie weiter, die Krieger, Götterbilder und Schamanen einer größeren Menschengruppe mit gleichen kulturellen Wurzeln. Die Marmorbrüche bei Carrara sind die bedeutendsten in Italien und gleichzeitig die größten Arbeitgeber der Region. Die berühmtesten Bildhauer der Welt wohnten und arbeiteten in der Nähe der Brüche. Ich stehe auf der Piazza dei Miracoli in Pisa und staune über das in Carrara-Marmor gegossene Gesamtkunstwerk, welches auch ohne einen Turm in Schieflage zu den wirklichen Wundern abendländischer Architektur zählt. Das wertvollste Kunstwerk des Doms ist die zwischen 1302 und 1311 entstandene Marmorkanzel von Giovanni Pisano. Dieses Meisterwerk an Bewegtheit, Plastizität und wirklichkeitsnaher Detailtreue war für bedeutende Künstler der Renaissance Vorbild zum eigenen Schaffen. Das Baptisterium von Pisa ist die größte Taufkirche der Christenheit. Einen solch imposanten, zeitlos in die Ewigkeit greifenden Tempel habe ich nicht erwartet. Viele namhafte Maler arbeiteten im Camposanto, um auf 2000 qm Wandfläche den größten und bedeutendsten Freskenzyklus ihrer Zeit zu verwirklichen. Die Produktion von wertvollen Stoffen aus Seide machte Lucca zur unbezwingbaren, wirtschaftlich führenden Stadtrepublik der Toskana. In der Sakristei des Doms ruht Ilaria del Caretto, die im Kindbett sehr jung verstorbene Gemahlin des Signore von Lucca, bewacht von ihrem Lieblingshund, seit 1407. Die Fassade von San Michele in Foro zählt zu den spektakulärsten in der Toskana. Die Villa Guinigi beherbergt das wertvolle Erbe der ersten Siedler im Raum des heutigen Lucca. Die Grotta del Vento ist die bedeutendste Touristenattraktion in den Apuanischen Alpen. Das Wasser tropft und rieselt ohne Unterlass. Dort, wo die südlichen Ausläufer des Apennin eine sehr fruchtbare Ebene frei geben, erzählt die noch ummauerte Altstadt von Pistoia ihre Geschichte. In der heiteren Hügellandschaft des Monte Albano, etwa 30 km westlich von Florenz, hat eine Lichtgestalt der Renaissance im Jahr 1452 das Licht der Welt erblickt. Hier wuchs er auf, der Maler, Bildhauer, Baumeister, Wissenschaftler, Erfinder und Ingenieur Leonardo da Vinci. In einem Kastell aus dem 12. Jh. hat die Gemeinde Vinci ihrem berühmten Sohn eine würdige Bühne für die Darstellung seiner großen Ingenieurleistungen geschaffen. Sehr gegensätzlich empfinde ich nun die seit dem Mittelalter von der Textilindustrie lebende Stadt Prato. Doch im Dom Santo Stefano befindet sich eines der schönsten Kunstwerke der frühen Renaissance, geschaffen von einem Maler den ich sehr bewundere. Dem Werk von Filippo Lippi werde ich noch einige Male bei dieser Reise begegnen. Aber hier im Dom von Prato hinterließ er seinen bedeutendsten Freskenzyklus. Wahrscheinlich motivierte ihn die Novizin die er während dieser Arbeit kennen und schätzen lernte.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-73-0 / 978-3932533730 / 9783932533730

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 03.02.2014

Autor(en): Peter Wimmer

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