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ITALIEN - der Süden, Kalabrien und Basilikata, Teil 2

Montescaglioso, Cripta del Peccato Originale, Pietrapertosa, Baumhochzeit in Accettura, Migliónico, Metapont, Santa Maria d’Anglona, Roseto, Pollinomassiv, Santuario Santa Maria dell’Armi, Santa Maria del Pátire, Corigliano Cálabro, Lido Sant Angelo, Rossano Cálabro

Produktform: DVD video

Eine filmische Reisedokumentation im Breitbildformat, aus der Reihe „Kulturreisen individuell". Eine Reise durch den Süden der Apenninhalbinsel ist eine Reise durch die bunt schillernde kulturgeschichtliche Vergangenheit einer faszinierenden Landschaft, die als Brücke zwischen Orient und Okzident fungierte. Wie winzige übrig gebliebene Puzzlesteine schlummern die Relikte einer großen Epoche, oft im Schutz alter Kirchen und Klostermauern. Sie künden, einer Geheimbotschaft gleich, von fernen Zeiten. An der sanft auslaufenden Ionischen Küste landeten die Schiffe der aus ihren Heimatländern geflüchteten Volksgruppen des Ostens. In ihrem Gepäck befand sich das Erbe des alten Orients. Es waren Errungenschaften die sich die Menschen im noch schlafenden Westen nicht einmal als Traumbilder vorstellen konnten. Die italische Erde wurde zum Schauplatz eines gewaltigen Umbruchs, der auch die nördlichsten Randgebiete Europas erreichte. Die Götterbilder der Antike und die großen Städte der Magna Graecia hat die Zeit hinweg gespült. Nur der Mythos ist geblieben und eine noch immer sehr dominant Gott verkündende biblische Erde. Bei den nach uralten Riten praktizierten Volksfesten konnte ich eine Menschheitsfrühe spüren, wie ich sie selten wahrgenommen habe. Der von Normannen befestigte Ort Montescaglioso besitzt eine mächtige Benediktinerabtei, deren Ursprünge in der ersten Hälfte des 11. Jh. zu finden sind. In seiner Blütezeit wurde der große Komplex „strahlender Stern“ genannt. Er besitzt 365 Räume. Viele sind mit Fresken ausgestaltet. Die Cripta del Peccato Originale, Krypta der Erbsünde, ist eine Grottenkirche mit einem Freskenzyklus aus der ersten Hälfte des 9. Jh. Sie ist nicht nur die älteste der Gegend, sondern, was den Darstellungsinhalt anbelangt, einzigartig im zeitgleichen Europa. Das Thema des monumentalen, die gesamte rechte Wand füllenden Gemäldes, ist die Erschaffung der Welt und der ersten Menschen. Alle Szenen ruhen in einem Meer roter Blumen. In Pietrapertosa, dem höchst gelegenen Ort der lukanischen Dolemiten, zeigt mir Rossana mit berechtigtem Stolz die Kulturschätze ihres Heimatortes. Das Baumfest in Accettura ist das größte und aufwändigste der Gegend. Es findet jährlich, zeitgleich mit dem Fest zur Verehrung des Dorfheiligen, an den ersten drei Junitagen statt. Der Stamm einer mächtigen Eiche wird, begleitet von einer großen Prozession, mit einem jungen Baum vermählt. Frauen tragen schwere Kerzengebinde auf dem Kopf, junge Männer präsentieren sich in haarsträubenden Mutproben. Ein mächtiges, im Ursprung normannisches Kastell, wacht noch immer über den kleinen Ort Migliónico. Der Golf von Tarent schmiegt sich sichelförmig an das weite Schwemmland der Ionischen Küste. Zwischen zwei Flussläufen wurde um 700 v. Chr. das antike Metapont gegründet. Pythagoras verlegte seine Philosophenschule zwischen die mächtigen Mauern der Stadt. Santa Maria d’Anglona gehörte zu einem byzantischen Ort mit dem Namen Anglona. Im Gegensatz zum schlichten Äußeren spricht die Bilderfülle im Inneren vom missionarischen Eifer des Christentums, an der Schwelle zum zweiten Jahrtausend. Die großflächige Ausmalung mit Themen das Alten und Neuen Testaments ist einzigartig. Hoch oben im Pollinomassiv, weit weg von der Zivilisation, schmiegt sich ein recht großes Kloster an den Fels. Im 9. Jh. lebten hier byzantinische Einsiedlermönche in Höhlen. Aus ihrer kleinen Kapelle entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte eine Wallfahrtsstätte großer Bedeutung. Das Santuario Santa Maria dell’Armi beherbergt ein sehr geheimnisvolles sagenumwobenes Gnadenbild. Im Jahr 1105 wurde Santa Maria del Pátire in der stillen Bergwelt der Sila Greca gegründet. In dieser Abgeschiedenheit fanden die Eremiten ihre religiöse Heimat. Wie von einem Zauberspruch initiiert hat das Kleinod normannisch-östlich durchwobener Romanik, in der Gestalt seiner 900 Jahre währenden spirituellen Aura, die Geschichtsschreibung überdauert. Dem Klostergründer gelang es bedeutende Gelehrte und Kalligraphen aus Konstantinopel für seine Klosterschule zu gewinnen. Auf einem Ausläufer des Sila-Gebirges thront, heute wunderschön renoviert, ein mächtiges Schloss, am höchsten Punkt der kleinen Stadt Corigliano Cálabro. Ich darf eintreten und staunen. Der Prunksaal ist ein Meisterwerk der Dekorationskunst im Stil des neapolitanischen Barocks. Rossano, die nie eroberte Festungsstadt, träumt, gefährlich nah am Abgrund, auf einem Felsplateau am Nordhang der Sila Greca vor sich hin. Die Chiesa San Marco, eines der wenigen erhalten Bauwerke der glorreichen byzantinischen Epoche, ist der Gebetsraum basilianischer Eremiten. Zur Sonne, die über dem Ionischen Meer aufgeht ausgerichtet, von drei schlanken Apsiden gestützt, von fünf Kuppeln gekrönt, hat der mehr als 1000 Jahre alte Sakralbau die Zeit erstaunlich gut überdauert. weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-58-7 / 978-3932533587 / 9783932533587

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 01.01.2010

Autor(en): Peter Wimmer

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