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ITALIEN - der Süden, Kalabrien und Basilikata, Teil 3

Castiglione di Paludi, Sila Grande Nationalpark, Santa Severina, Crotone, Capo Colonna, Le Castella, Taverna, La Cattolica, San Giovanni Tereste, Roccella Ionica, Pentedàttilo, Gallicianò, Scilla, Bagnara Cálabra, Santa Maria, Capo Vaticano, Tropea, Vibo Valentia, Zungri, Briático, Äolische Inseln, Pizzo

Produktform: DVD video

Eine filmische Reisedokumentation im Breitbildformat, aus der Reihe „Kulturreisen individuell". Mezzogiorno ist der vom Stand der Sonne abgeleitete italienische Begriff für den touristisch nur gering erschlossenen Süden der Apenninhalbinsel. Dieser kleine Zipfel am Rand Europas hat wohl gerade erst begriffen, wie groß seine Rolle in der Beliebtheit kultur- und naturbegeisterter Reisender werden kann. Kalabrien bietet 800 Kilometer Küstenlandschaft, im Osten flach, im Westen mit faszinierenden Steilküsten und paradiesischen Sandstränden. Die Bergwelt zwischen dem dreiseitig vom Meer umspülten Land empfand ich wie eine in sich geschlossene abgeschiedene stille Welt, in der alte Werte und wirkliches Menschsein zu Hause sind. Nicht selten war ich der einzige Gast im Hotel oder im Restaurant. Entsprechend liebevoll wurde ich umsorgt. Was im Süden erhalten blieb, hat der Norden längst eingebüßt, eine weitgehend intakte Natur und Infrastruktur, Tradition und Brauchtum. Die Tatsache, dass der Tourismus im Landesinneren noch gehen und sprechen lernt, empfand ich als angenehm. Die Küste der Götter, am tyrrhenischen Meer, gilt als eine der schönsten Italiens. Dort habe ich meine Reise sehr angenehm ausklingen lassen. Den Bootstrip zu den vulkanisch aktiven Äolischen Inseln empfand ich als kleines Abenteuer. In der einsamen Bergwelt der Sila Greca wurde eine im 9. vorchr. Jh. gegründete, befestigte Stadt ausgegraben. Die in Kalabrien siedelnden Bruttier haben sie als Bollwerk gegen Griechen und Römer errichtet. Auf einer Fläche von 35 Hektar wurden, nahe dem Ort Paludi, Wehrmauern, Siedlungsreste, ein Versammlungsort, ein von Türmen flankiertes Stadttor und Nekropolen freigelegt. Der Sila Grande Nationalpark ist eine Gebirgslandschaft, die zum Schönsten und Urwüchsigsten zählt, was Kalabrien zu bieten vermag. Im 15. Jh. haben albanische Flüchtlinge die Einsamkeit der busch- und waldbestandenen unendlich scheinenden Bergwelt mit Leben erfüllt. Sie haben dem Boden an Fruchtbarkeit abgerungen, was möglich war und Dörfer gegründet. Der Lago Cecita komplettiert die großartige Landschaft und steigert den Erholungswert an seinen Ufern. Das aufwändig restaurierte Kastell von Santa Severina gilt als ein sehr gutes Beispiel für die Festungsarchitektur des 11. Jh. Die Kathedrale Sant’Anastasia besitzt wunderschöne Fresken. Das Baptisterium gilt als ältester und eindrucksvollster Kultraum Kalabriens. Auf einer schmalen Landzunge, Capo Colonna genannt, errichteten griechische Kolonisten im 6. Jh. vor der Zeitrechnung das strahlendste Tempelheiligtum der Ionischen Küste. Nur eine etwa acht Meter hohe Säule, mit dem Bruchstück des Kapitells noch auf ihrem Fundament stehend, hat die Zeit überdauert. Le Castella, auf einer winzigen Insel an der Küste des Ionischen Meeres, erfüllt alle romantischen Vorstellungen einer mittelalterlichen Burg. Der Blick auf das mächtige Bollwerk, in Verbindung mit kristallklarem Wasser und schönen Sandstränden haben dazu geführt, dass sich der verträumte Fischerort Le Castella zu einer Touristenhochburg entwickelt hat. Der berühmte Barockmaler Mattia Preti ist in Taverna geboren. Im ehemaligen Konvent werden einige seiner Werke, wie in einem Hochsicherheitstrakt bewacht, ausgestellt. In der Felswand, über dem heutigen Ort Stilo, haben sich Eremiten, im 10. Jh., einen gemeinsamen Betraum einzigartiger Schönheit geschaffen. Der backsteinerne Würfelbau gilt als bedeutendstes Baudenkmal Kalabriens und als eines der schönsten der byzantinischen Welt. In der absoluten Abgeschiedenheit des schroffen, lebensfeindlichen Serra-Gebirges, befindet sich San Giovanni Tereste. Es ist das letzte noch von griechischen Mönchen bewohnte Kloster im Süden Italiens. Der schöne helle Sandstrand von Roccella Ionica ist ein touristisches Highlight dieses Küstenabschnittes. Eine Burg aus dem 13. Jh. und ein riesiges Kastell aus dem 16. Jh. haben Invasoren und Plünderern über einen langen Zeitraum Widerstand geboten. Wie ein der Natur überlassenes Museumsdorf wirken die verlassenen Häuser von Pentedàttilo auf mich. In Gallicianò halten einige Nachfahren griechischer Kolonisten, den Verlockungen der Neuzeit trotzend, an der alten Scholle fest. In Scilla, an der Meerenge von Messina, schaue ich der Jagd auf Schwertfische zu. Santa Maria, an der Costa degli Dei, Küste der Götter, ist ein kleines Paradies für Individualreisende. Am Capo Vaticano hat das türkisblaue Meer sich in die Steilküste gefressen und kleine feinsandige Traumbuchten geschaffen. Tropea, die alte Stadt auf der furchterregend steilen Felswand und die sie umgebenden Strände gelten als Perle des Tyrrhenischen Meeres. Stromboli, der aktivste Vulkan Europas, gehört zum Äolischen Archipel. Mehrfach stündlich speit er eine Lavafontäne, oft Hunderte von Metern hoch.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-59-4 / 978-3932533594 / 9783932533594

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 01.01.2010

Autor(en): Peter Wimmer

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