Die Geschichte der Nasenchirurgie steht beispielhaft für die Entwicklung der operativen Medizin insgesamt. Die Nase hat allerdings eine ganz besondere Bedeutung - nicht nur als Sinnesorgan, sondern auch was das äußere Erscheinungsbild betrifft. Wenn jemand mit einem Mitmenschen Kontakt aufnimmt, so schaut man ihm zwar zunächst in die Augen, fehlt aber im Zentrum des Gesichtes die Nase oder ist sie grotesk entstellt, so bleibt man mit dem Blick dort hängen. Dies ist der Grund dafür, dass die Nase in vielen Kulturen als das wichtigste Merkmal des menschlichen Gesichtes angesehen wird. Ronald Gerste hat die Herausforderung angenommen, die Geschichte der Rhinoplastik von ihren Anfängen an darzustellen, und hat sie in die Biografie des bedeutendsten Nasenchirurgen, Jacques Joseph, mit aufgenommen. Es ist dies eine äußerst spannende Geschichte, die von jedem, der von plastischer Chirurgie fasziniert ist, mit großem Interesse gelesen werden wird. Der Verdienst Gerste's ist es, dass er sehr ausführlich recherchiert und viele Details zu einer umfassenden Darstellung der Geschichte der Rhinoplastik zusammengetragen hat, wie sie in dieser Art bislang nicht vorgelegt wurde. Jacques Joseph gilt als der Begründer der modernen Nasenchirurgie und dies wird auch dadurch unterstrichen, dass diese Einschätzung auf beiden Seiten des Atlantik gleichermaßen vorgenommen wird. Heute zählen Nasenoperationen zu den häufigsten plastischen Eingriffen und für jeden, der sich von dieser Chirurgie faszinieren lässt, ist dieses Buch eine Pflichtlektüre, um die Anfänge und die Entwicklung dieses Fachgebietes, aber auch die Persönlichkeit und die Lebensumstände seines Begründers kennenzulernen. Deshalb hoffe und wünsche ich, dass dieses Buch eine große Verbreitung findet. Ich bin mir sicher, dass jeder, der es liest einen großen Gewinn daraus ziehen wird. Dem Autor sei für dieses gelungene Buch herzlich gedankt.weiterlesen