Jahrbuch Denknetz 2011: Gesellschaftliche Produktivität jenseits der Warenform
Gesellschaftliche Produktivität jenseits der Warenform
Produktform: Buch
Im vorliegenden Denknetz Jahrbuch sollen gesellschaftliche Bereiche ausgeleuchtet werden, in denen die kapitalistischen Prinzipien der Konkurrenz und des Eigentums kontraproduktive Wirkungen entfalten, und dies nicht nur in sozialer und ökologischer, sondern gerade auch in ökonomischer Hinsicht. Bereiche also, in denen – in marxistischer Terminologie gesprochen – die Produktionsverhältnisse zur Fessel der Produktivkräfte geworden sind, diese Produktivkräfte respektive die damit verbundenen Leute darauf drängen, über die bornierten Formen der Konkurrenz und des Eigentums hinauszukommen. Dies gilt generell für viele wissenschaftliche Prozesse offener Kooperationsbeziehungen und insbesondere für die Entwicklung und Produktion digitaler Güter und Leistungen. Hier stösst die kapitalistische Rationalität der künstlichen Verknappung und der Warenform ganz offensichtlich an ihre Grenzen und kann nur noch defensiv – mit Patentschutz und Copyright – verteidigt werden. Demgegenüber steht die nach wie vor anhaltende ›offensive‹ Einhegung, Erschliessung und Privatisierung von Bereichen gesellschaftlicher Produktion und Reproduktion, die aus unterschiedlichen Gründen bislang öffentlich und nicht profitorientiert organisiert waren. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die vielfältige soziale Praxis einer Wieder-Aneignung gesellschaftlicher Ressourcen, wie sie überall auf der Welt zunehmend beobachtet werden kann. Projekte, die den Prinzipien der Selbstorganisation und der Wirtschaftsdemokratie verpflichtet sind und deren Selbstreflexionen über Potenziale, Widersprüche und Grenzen ihrer Arbeitsweise für eine echte Perspektive jenseits der Warenform fruchtbar sein könnten.www.denknetz-online.chweiterlesen