Jahrbuch für Pädagogik 1998
Bildung nach dem Zeitalter der großen Industrie
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Wesentliche Charakteristika großindustrieller Produktion, die bisher das Verhältnis von Arbeit, Technik und Bildung geprägt haben, lösen sich auf. Bisher erschien Arbeit so sehr als Grundlage der gesellschaftlichen wie der individuellen Existenz, daß die bürgerliche Gesellschaft als geradezu synonym mit «Arbeitsgesellschaft» betrachtet werden konnte. Das zunehmend erdrückende Übergewicht der technischen Produktionsmittel gegenüber der lebendigen Arbeit erzwingt jedoch die Einsicht in einen dramatischen Bedeutungsverlust lebendiger Arbeit. Auch unser traditionelles Bildungsverständnis sowie die Funktion unserer Bildungseinrichtungen hingen eng zusammen mit der Bedeutung von Arbeit für die soziale und individuelle Reproduktion. Von der Marginalisierung der
Arbeit wird daher auch die Bildung betroffen. Gesellschaftliche Gestaltungskraft geht, so scheint es, von den Menschen über auf die Technik. Mit dem beschleunigten Vordringen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wird nämlich das traditionelle instrumentelle Verständnis von Technik hinfällig. Der Produktionsapparat transformiert sich sukzessive in ein kybernetisch gesteuertes technisches System, das in alle
gesellschaftlichen Praxisbereiche hineinwuchert und so Ökonomie, Technologie und Gesellschaft zu einem Gesamtkomplex technologischer Zivilisation verschmelzen läßt.weiterlesen
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