Die Grenzen des Militärischen zu erkennen ist eine Absicherung - zum einen gegen die dem Soldaten nur zu gut bekannte Tendenz zur Entgrenzung, wie sie in der Natur des Krieges liegt. Und zum anderen gegen die Überschätzung der Möglichkeiten des Einsatzes militärischer Macht, wozu Politik und Gesellschaft bisweilen neigen.
Die Autoren des Jahrbuchs 2010 haben die Grenzen des Militärischen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Sie beschäftigen sich mit der Allgemeinen Wehrpflicht, mit der Rolle von Intellektuellen in Fragen von Krieg und Frieden, mit Fragen soldatischer Mentalität, mit der Verantwortung der Militärelite, dem Bild des Soldaten in der Medienberichterstattung, der Auftragstaktik angesichts zunehmender Technologisierung, dem Töten im Krieg, Posttraumatischen Stresssyndromen sowie der Erziehung zur Härte für den Einsatz. Mehrere Beiträge widmen sich dem Phänomen des ‚kleinen Krieges’ in der Militärgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Dabei wird deutlich: Die Frage nach den Grenzen des Militärischen in der modernen Welt ist nicht nur als Eingrenzung des Militärischen im Sinne des Primats der Politik, sondern vielfältiger und vielschichtiger zu stellen. Letztlich muss der militärische Einsatz immer von seinen Grenzen her betrachtet werden.
Mit Beiträgen von Klaus Wittmann, Christian Walther, Uwe Hartmann, Klaus Naumann, Hans-Joachim Reeb, Ulrich Wolf, Dietrich Ungerer, Jörn Ungerer, Martin Rink, Harald Potempa, Peter Lieb, Helmut R. Hammerich, Peter Cooper, Claus von Rosen, Angelika Dörfler-Dierken, Peter Zimmermann.weiterlesen