Jahrbuch Normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik / Die Grenzen der Konsumentensouveränität
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Verbot von harten Drogen, Schulpflicht, Sachtransfers anstelle von Geldleistungen für einkommensschwache Familien, Gurten-, Helm- und sonstige Pflichten zum Selbstschutz: dies alles sind staatliche Maßnahmen, die auf Basis der Konsumentensouveränität nicht gerechtfertigt werden können. Dennoch finden viele solche Maßnahmen plausibel. Wie aber grenzt man plausible Maßnahmen zum Vorteil vieler von Bevormundung und Paternalismus ab? Das in der Wirtschaftstheorie verwendete Konzept meritorischer Güter scheint oft nicht hinreichend trennscharf.
In diesem Band werden neben Anwendungsfällen (Regelung der Alterssicherung, Familienpolitik, Energiekonsum, Pharmaka) Befunde der Verhaltensökonomik und experimentellen Ökonomik sowie neuere Ansätze wie jenes des Libertären Paternalismus vorgestellt. Diese bieten eine differenzierte und konstruktive Perspektive auf einen Bereich staatlicher Maßnahmen, der ebenso heikel wie grundlegend ist.
Es erweist sich, dass eine systematische Diskussion der Grenzen der Konsumentensouveränität individualistische Ansätze nicht schwächt, sondern diese vielmehr stärker macht. So sollte nicht übersehen werden, dass der Mensch als Bürger (homo politicus) einen grundlegend anderen Entscheidungshorizont haben kann denn der Mensch als Konsument (Marktteilnehmer).weiterlesen
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