Das vorherrschende Weltbild Japans ist animistisch. Das heißt für die Soteriologie: sie hat keine Beziehung zu Gott, dem Schöpfer. Unheil und Heil werden deshalb nicht in Bezug zu Gott formuliert, sondern anders:
- kosmologisch: Unheil ist Bedrohung durch übermenschliche Mächte; Heil wird durch Schutzzauber und Wahrsagerei gesucht;
- soziologisch: Unheil wird als Beschämung und Ächtung erfahren; Heil als Rehabilitation;
- anthropologisch: Unheil wird als Verunreinigung des Menschen gefürchtet; Heil durch verschiedenen Reinigungsriten gesucht.
Bei der Diskussion dieser Ansätze nimmt der Verfasser dankbar an, was er im Animismus als biblisch richtig erkennt, und er überdenkt kritisch, was ihm biblisch fragwürdig scheint.
Der Rahmen des japanischen Heilsverständnisses ist rein diesseitig. Heil wird als Gesundheit, Glück, Reichtum, Fruchtbarkeit und langes Leben verstanden. Der Verfasser diskutiert diese Diesseitsorientierung mit christlichen Ansätzen und kommt zu folgenden Eckwerten:
- In der christlichen Heilslehre spielt das Leiden eine zentrale Rolle.
- Eine zu starke Orientierung auf „diese Welt“ kann zu ethischer Seichte führen, eine zu starke Orientierung auf die „kommende Welt“ zu einer gefährlichen ethischen Relativierung.
- Die Hoffnung auf die kommende Welt darf weder durch ihre Erhebung zum Prinzip ihrer geschichtlichen Wahrheit beraubt werden, noch darf sie selbst geschichtlicher Wirklichkeit entbehren.
- Was die Beziehung zu Gott angeht, ist der Mensch ganz Objekt des göttlichen Heilshandelns. Was das christliche Handeln angeht, ist der Mensch zum Handeln „im Herrn“ berufen.weiterlesen