Ich wollte, im Gegensatz zum Domplatz in Salzburg, wo die Distanz zur Festtafel eine sehr große ist, die Möglichkeit der Kamera nützen, um den Zuschauer direkt an die Tafel zu setzen.“ FRITZ LEHNER
Im Rahmen der gehässigen Berichterstattung über Jedermanns Fest sind sich heimische Boulevardmedien ja uneinig, ob Brandauer immer noch genial oder schon völlig draußen aus dem Geschäft ist. Tatsächlich beschenkt er jedenfalls diesen Film mit einer großartig reduzierten Performance. Es ist, als würde er, wenn Jedermann in Allüren verfällt, sich selbst aus einer ungeheuer wehmütigen, uneitlen, fast beschämten Distanz beobachten. Vor dreißig Jahren hätte vielleicht Oskar Werner Vergleichbares geboten. Im österreichischen Kino sucht es seinesgleichen.
(Claus Philipp)
Ö 2000
Drehbuch & Regie: Fritz Lehner
Produzenten: Veit Heiduschka, Volker Schlöndorff, René Letzgus
Kamera: Gernot Roll, Wolfgang Treu
Schnitt: Tanja Schmidbauer, Juno Sylva Englander
Ton: Heinz Ebner, Michael Etz, Mohsan Nasiri
Musik: Peter Ponger
Mit: Klaus Maria Brandauer, Juliette Gréco, Sylvie Testud, Otto Tausig u.v.m.weiterlesen