Michael Brynntrups Jesus – Der Film (125 Min., 1986) ist ein Super8-Monumental- und Kompilationsfilm. Erzählt in 35 Episoden und realisiert durch 22 Künstler/ innen und Filmemacher/innen aus Ost- und Westdeutschland (darunter Jörg Buttgereit, Georg Ladanyi, Die Tödliche Doris, das Sputnik-Kino, Birgit und Wilhelm Hein, Dietrich Kuhlbrodt, der Merve Verlag Berlin), widmet er sich dem Lebens- und Leidensweg Jesu und spiegelt dabei das Lebensgefühl deutscher Subkultur Mitte der achtziger Jahre wider – getreu dem damaligen Motto: 'Super8 ist kein Format, sondern eine Lebensauffassung.'
Den Regeln der 'écriture automatique' folgend, war den Beteiligten während der Dreharbeiten jeweils nur das Schlußbild der vorherigen Episode bekannt.
Das bilinguale Materialbuch Jesus – Der Film – Das Buch (dt./engl.) dokumentiert die drei Jahre des Projekts – von den ersten Ideen und Recherchen (1984) über Faksimiles der Jesus-Briefe an die beteiligten Filmemacher/innen, das detaillierte Projekttagebuch mit Zeugnissen von den Dynamiken der Gruppenarbeit über Materialien und Bilder von den Drehs und den wie Reliquien behandelten Requisiten bis hin zu Faksimiles der Programmflyer zu den monatelangen 'Missionstourneen' durch die BRD und die USA. Dergestalt formt sich zu einem ganz eigenständigen Werk. Das Buch enthält außerdem zwei film- und kunstwissenschaftliche Beiträge zur Produktions- und Projektgeschichte des Jesus-Films.weiterlesen