China erlebt einen ökonomischen und soziokulturellen Umbruch. Zwischen Euphorie über den ungebremsten wirtschaftlichen Aufstieg, rasender Modernisierung und gleichzeitiger Angst vor dem Verlust der eigenen Identität, werden in der Kunst neue, individuelle Wege eingeschlagen.Ji Dachun (geb. 1968 in Nantong, China, lebt und arbeitet in Peking) hat mit seinen bizarren Szenerien eine unverwechselbare Bildsprache gefunden. Einerseits werden in ihr Referenzen an Shanshui, die klassische chinesische Landschaftsmalerei, deutlich, andererseits bringt sie seine Auseinandersetzung mit der westlichen Moderne und der zeitgenössischen Malerei unter anderem von Philip Guston, Cy Twombly oder Georg Baselitz zum Ausdruck. Mit der Verwendung traditioneller Sujets und dem gleichzeitigen Bruch mit zentralperspektivischen Bildkonventionen öffnet sich in den Gemälden von Ji Dachun, der an der Central Academy of Fine Arts in Peking Malerei studierte, ein Freiraum für geistige Kontemplation und innere Vorstellungskraft. Mit einem Beitrag von Uta Grosenick, Herausgeberin von zwei Übersichtsbüchern zur chinesischen Gegenwartskunst sowie Monografien von Miao Xiaochun, Yang Shaobin und Zeng Fanzhiweiterlesen