Judas und Eva
Die nützlichen Garanten von Antisemitismus und Misogynie
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der Antisemitismus ist aktueller denn je, nicht nur in Deutschland. Hintergrund sind die antisemitischen Narrative – vom »Gottesmord« bis zum »Zinswucher« – die sich seit dem »Verräter« Judas aus dem Neuen Testament über die Jahrhunderte erhalten haben.
Wer die Geschichte der Diffamierung auch aus weiblicher Sicht betrachtet, kommt unweigerlich zur biblischen Eva, denn wie Judas und mit ihm alle jüdischen Menschen zu Verrätern mutierten, so mit Eva die weiblichen zu Verführerinnen und moralisch wie geistig minderwertigen Wesen.
In Krisenzeiten wurden Juden wie Hexen für Missernten, Krankheiten und Epidemien verantwortlich gemacht.
Die Hexenverfolgung, die vom 15. bis ins 18. Jahrhundert wütete, ging dem Holocaust des 20. Jahrhunderts voraus und in der Kaiserzeit fürchtete man, dass die Emanzipation der Juden und der Frauen zur »Verweichlichung der wehrhaften deutschen Nation führen« würde.
Jüdische Soziologen wie Theodor W. Adorno und Max Horckheimer waren die ersten, die während ihrer Emigration diesen Zusammenhang thematisierten. Der gleichfalls jüdische Germanist und Jurist Hans Mayer setzte ihre Argumen¬tation in seinem Buch »Die Außenseiter« (1971) auf literarischer Ebene fort.
2019 griffen Historikerinnen die »Ausgrenzungsstrategien« gegenüber Juden und Frauen in ihrem Buch »Antisemitismus/Feminismus« auf. Somit kann der Einsatz für die Erhaltung der Demokratie immer auch als Einsatz für jüdische und weibliche Menschen verstanden werden.weiterlesen
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