Judensiegel im spätmittelalterlichen Reichsgebiet
Beglaubigungstätigkeit und Selbstrepräsentation von Jüdinnen und Juden. 2 Bände
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Im Mittelalter diente das Siegel insbesondere in Nordeuropa gemeinhin als Beglaubigungsinstrument, das der heutigen Unterschrift gleichkommt. Es war ein exzellentes Medium zur Selbstdarstellung in Bild (Siegelbild) und Schrift (Siegelumschrift). In ihm konnten auf engstem Raum komplexe soziale Verhältnisse ausgedrückt werden. Als die christlichen Bürgerinnen und Bürger im spätmittelalterlichen deutschen Reichsgebiet eigene Siegel zu führen begannen, nahmen auch Jüdinnen und Juden an dieser Praxis teil. Sowohl jüdische Geschäftsleute wie auch jüdische Gemeinden nutzten eigene Siegel als Ausdruck der Selbstrepräsentation beim Abschluss von Rechtsakten in Verbindung mit Christen.
Andreas Lehnertz legt nun eine Edition dieser Judensiegel von ihrem Aufkommen seit etwa der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Jahr 1519 vor (Teil II), die als Basis für weiterführende Studien dient (Teil I). Die Studie untersucht Judensiegel von Individuen wie ganzen Gemeinden unter verschiedenen Aspekten. Dabei werden die Besiegelungspraxis ebenso wie die Urkundenformulare, an denen die Judensiegel hängen, untersucht und in ihren jeweiligen historischen Kontext eingeordnet. Insbesondere die Judensiegel der Erzstiftes Trier und der Freien Stadt Regensburg stehen hierbei im Fokus. Die Arbeit würdigt damit sowohl das Einzelsiegel wie auch das Corpus der Judensiegel im Allgemeinen als Teil der jüdischen materialen Kultur des Mittelalters.weiterlesen
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