Jüdische Räume und Topographien in Ost(mittel)europa
Konstruktionen in Literatur und Kultur
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die mit dem spatial turn sich vermehrt entwickelnde Fokussierung auf den (geografischen) Raum als kulturelle Größe hat für die kultur- und literaturwissenschaftliche Erkundung des Judentums eine ganz besondere Bedeutung: Hier werden semantische Repräsentationen der für die jüdische Kultur und Geschichte zentralen Begriffe von Heimat und Exil oder des Verhältnisses zwischen Zentrum (Palästina) und Peripherie (Diaspora) hinterfragt.
Der von Klavdia Smola und Olaf Terpitz herausgegebene Sammelband widmet sich den Raumkonstruktionen und topografischen Projektionen in jüdischen Kulturen unter einem slavistischen Blickwinkel. Dabei stehen nicht allein minoritäre Kulturen und Literaturen im Mittelpunkt des Interesses, sondern speziell die sie auszeichnenden Orte pluraler Existenz in Osteuropa. Historische Identitätskonzepte und (heteromediale) Poetiken, aber auch spezifische Sprachkonstrukte slavisch-jüdischer Räume werden topografisch und geokulturell analysiert. Thematisch erfasst der Band die Rekonstruktion und Reaktualisierung von Orten und Räumen in verschiedenen Medien des ästhetischen Ausdrucks: in Literatur, Performance und Film. Es werden visuelle, multimediale und museale Praktiken der jüngsten künstlerischen Geschichtsanalysen, mythenbildende Kulturmechanismen der spätsowjetischen jüdischen Dissens-Prosa, Gedächtnisräume der postkommunistischen Literatur, jüdische heterokulturelle und -linguale urbane Räume im Feuilleton um die vorletzte Jahrhundertwende, ironische Raumkonstruktionen im frühsowjetischen Schelmenroman sowie das sprachkulturelle Neben- und Gegeneinander des KZ Theresienstadt erkundet.weiterlesen
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