Jüdisches Arbeitsheim Radinkendorf (1940 bis 1943)
Dokumentarischer Bericht über ein Lager an der märkischen Spree
Produktform: Buch
Über sechzig Jahre nach dem Ende des deutschen Faschismus wird hier die erste Studie über das »Jüdische Arbeitsheim Radinkendorf« (JAR) gegeben. In den Archiven sind Dokumente zum JAR nur spärlich vorhanden. Die Akten des JAR wurden auf Anordnung der Potsdamer Gestapoleitstelle wahrscheinlich vernichtet.
Das JAR war zugleich eine typische und eine singuläre Stätte im faschistischen Deutschland in der Zeit April 1940 (Gründung) bis April 1943 (Liquidierung): Fürsorgestätte der »Reichsvereinigung der Juden in Deutschland« (RVJD), zentral unter dem Kommando des »Reichssicherheitshauptamtes«, dort des Gestapa, und regional der Potsdamer Gestapo, Lagerkapazität des Gestapa (zunächst Schneidemühler Juden) mit begrenzter jüdischer Leitung, Stätte im System der Zwangsarbeit, Sammelplatz für Brandenburger Juden vor der Deportation.
Diese Stätte war kein Vernichtungs- und kein Konzentrationslager, sie gehörte nicht zum System der SS-Lager, sie war kein ausschließliches Zwangsarbeitslager, kein großes, sondern ein kleines Lager, sie war im vielgestaltigen Gefüge des Lagersystems ein besonderer Typ.
Dr. Siegfried Ransch wurde 1937 in Brandenburg an der Havel geboren.
Er studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaften und promovierte zum Dr. rer. oec.
Der Autor lebt heute in Berlin.weiterlesen