Jüdisches Leben in Lissa/Leszno
Das Schicksal der Familien Metz und Sachs aus der Provinz Posen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Lissa/Leszno hatte über Jahrhunderte den Ruf einer „Stadt der Andersgläubigen“. Grund dafür war die tolerante Haltung der polnischen Grafen von Leszczynski, die die Stadt seit dem 16. Jahrhundert für alle Glaubensflüchtlinge geöffnet hatten. Auch der aus Südostmähren vertriebene Pädagoge Jan Amos Comenius wirkte jahrzehntelang in Lissa.
Das Leben in der Stadt war sehr bunt: Polen, Deutsche, Tschechen – Katholiken, Böhmische Brüder, Reformierte, Lutheraner und Juden lebten eng miteinander. Im 18. Jahrhundert war fast die Hälfte der Bevölkerung jüdisch.
Die traditionellen jüdischen Lebensformen waren im Alltag gegenwärtig. Nicht nur an den jüdischen Elementarschulen, auch an den christlichen Schulen hatten die jüdischen Schüler am Sabbat unterrichtsfrei.
Zugleich war Lissa/Leszno eine bedeutende „Pflanzstätte jüdischen Glaubens“ (Louis Lewin). Junge Leute aus ganz Europa besuchten die Lissaer Talmudschulen und viele deutsche Gemeinden wählten ihre Rabbiner aus dem Kreis der Lissaer Gelehrten. Zu den bekanntesten Rabbinern in Lissa zählen: Jacob Lissa (1760–1832), Akiba Eger (1761–1837) und der Vater von Rabbiner Leo Baeck: Samuel Baeck (1834–1912).weiterlesen
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