In der Geschichte des protestantischen Kirchenrechts bedeutet das fünfbändige Ius Ecclesiasticum Protestantium des Hallenser Professors Justus Henning Böhmer (1674-1749) Grundlegung und Höhepunkt zugleich. Der Ordnung des Liber Extra folgend, stellte es die erste systematische Bearbeitung des protestantischen Kirchenrechts auf der Grundlage des kanonischen Rechts dar. Doch wie verhalten sich die Dissertationen, über die Böhmers Schüler disputierten, zu diesem Werk? Sie sind das Medium, in dem man zu jener Zeit die wichtigen Themen des Fachs diskutiert. Sie weisen auf die Ausbildung an der juristischen Fakultät, auf Wirken und Arbeitsweise eines Professors hin. Ausgehend von den Dissertationen und ihrem Zusammenspiel mit dem Ius Ecclesiasticum Protestantium zeichnet Renate Schulze ein beispielhaftes Bild der protestantischen Kirchenrechtswissenschaft in Halle an der Saale.weiterlesen