In diesem Buch werden prominente Vertreter eines neuen Unternehmertyps bäuerlicher Herkunft vorgestellt, die ein patriarchaler Führungsstil kennzeichnete, der auch soziale Fürsorgemaßnahmen für die Belegschaft inkludierte. Zwischen den Gründervätern der Kärntner Holzindustrie gibt es zahlreiche Parallelen: Herkunft aus bäuerlichem Milieu, Betrieb einer Gastwirtschaft, Einstieg in den Holzhandel und Aufbau einer holzverarbeitenden Industrie, wobei die daraus erwirtschafteten Gewinne dem Erwerb von Forstgütern dienten, die wiederum als Rohstofflieferanten für die expandierenden Betriebe genutzt wurden.
Viele soziale und kulturelle Aktivitäten dieser Unternehmerfamilien kamen nicht nur der Belegschaft, sondern der gesamten Bevölkerung zugute. Unmittelbar betriebsbezogene Einrichtungen sind Werksküchen, Werkswohnungen, Werksbäder und Werksmusikensembles. Breit gestreut war und ist das über die Betriebe hinausgehende Kultur- und Sportsponsoring der Holzindustriellen. Sogar eine am Fabrikort Kühnsdorf neu errichtete Pfarre verdankt ihre Entstehung der großzügigen Förderung durch die Familie Leitgeb.
Es ist faszinierend nachzulesen, wie die jeweiligen Unternehmen aus kleinen Anfängen zu Großbetrieben anwuchsen, wie ihre Inhaber Kriege und Wirtschaftskrisen durchstanden, technische Innovationen aufgriffen und immer wieder neue Betriebssparten eröffneten. Aber auch Niedergang und Scheitern werden im Buch nicht ausgespart.weiterlesen