Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Kafka und der Lärm

Klanglanschaften der frühen Moderne

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Franz Kafka litt zeitlebens unter Lärm. Die Studie sichtet auf der Basis von Selbstzeugnissen und Berichten von Zeitgenossen akustische Störfaktoren, denen Kafka ausgesetzt war und die allzu oft den Produktionshintergrund seiner literarischen Texte bildeten: Diese Lärmerfahrungen werden zum Gegenstand von Kafkas Schreiben selbst. Die Reisetagebücher, Oktavhefte, Skizzen und Erzählungen (Großer Lärm, Forschungen eines Hundes, Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse, Der Bau etc.) kreisen monomanisch um die zumeist vergeblichen Versuche fiktiver Tier- und Menschengestalten, einer als störend und verstörend empfundenen Klanglandschaft zu entfliehen. Lärm wandelt sich darüber hinaus in Kafkas Epoche zu einem gesellschaftlich breit thematisierten Phänomen. 1908 entsteht der erste Antilärmverein auf deutschem Boden; die Geräuschkunst der Futuristen sucht die »Musik des Krieges« nachzustellen; unter dem Trommelfeuer der Schlachten des Ersten Weltkriegs formiert sich das Krankheitsbild des shell shock, eine lärmbedingte posttraumatische Belastungsstörung, deren Opfer vom Volksmund als »Kriegszitterer« bezeichnet werden. Mit all diesen Phänomenen wird Kafka konfrontiert, all diese Phänomene transformiert Kafka in Literatur.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9574302-8-1 / 978-3957430281 / 9783957430281

Verlag: Brill | mentis

Erscheinungsdatum: 15.10.2015

Seiten: 182

Auflage: 1

Autor(en): Jürgen Daiber

42,90 € inkl. MwSt.
Fixed retail price
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück