Kalkulierte Morde
Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 bis 1944
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Nach drei Jahren deutscher Besatzung Weißrußlands (1941 bis 1944) war nichts mehr wie zuvor. Nahezu 1,7 von zehn Millionen Einwohnern waren ermordet, fast 400000 als Zwangsarbeiter verschleppt worden. Der Terror richtete sich gegen sowjetische Kriegsgefangene, Juden, 'Intelligenzler', Bauern, Kinder, Geisteskranke, Sinti und Roma, vermeintliche Partisanen und Hungerflüchtlinge. Die Städte des Landes waren zum Großteil in Ruinenfelder verwandelt, drei Millionen Menschen waren obdachlos. Die industrielle Kapazität tendierte gegen Null, und der Viehbestand war um 80 Prozent gesunken. Weißrußland schien fast ausgelöscht. Der Historiker Christian Gerlach hat sich dieser bisher nur bruchstückhaft aufgearbeiteten Besatzungsgeschichte in einer monumentalen Studie angenommen. Auf breiter Quellenbasis gibt seine Darstellung tiefe Einblicke in die Praxis der Vernichtung. Erstmals wird in dieser Arbeit für ein Territorium die Vernichtungspolitik gegenüber allen betroffenen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen untersucht und der Zusammenhang mit militärischen, wirtschaftlichen und politischen Zielen und Handlungen umfassend analysiert. Die praktische Zusammenarbeit zwischen Organen und Akteuren verschiedener Ebenen, von Reichsministerien, SS, Wehrmacht, Zivilverwaltungen, Wirtschaftsgesellschaften und einheimischer Hilfspolizei wird eindrucksvoll belegt. Trotz Rivalitäten unter den beteiligten Institutionen blieb eine gemeinsame Strategie des Terrors bestimmend, die vor allem auf der untersten Handlungsebene effektiv und in einer für die Opfer unheilvollen Weise funktionierte. Sie ging aus von der Umsetzung des Plans, Millionen Zivilisten und Kriegsgefangene in der Sowjetunion verhungern zu lassen. Dabei zeigt sich: Zwischen Wirtschaftsinteressen und Massenmord bestanden bisher unbekannte Verbindungen.weiterlesen
25,50 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück