Vielen in Europa gilt Kanada als eine Art bessere USA – liberal, weltoffen, kritischer. Doch was den Umgang mit der indigenen Bevölkerung angeht, steht auch hier die Gegenwart unter den Schatten der Vergangenheit. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten wurde versucht, die kulturelle Identität der Indigenen auszulöschen. Kinder wurden zwangsweise in Internate gesteckt, wo sie ihre Sprachen nicht sprechen durften und misshandelt wurden, oder zur Adoption an weiße Familien freigegeben. Wie erfolgversprechend ist da der erst vor Kurzem eingeleitete Versöhnungsprozess? Gerd Braune hat wichtige Orte der indigenen Historie besucht und mit Vertretern der verschiedenen Gruppen gesprochen. Hier erzählt er die Geschichte der Ureinwohner vor und nach der Ankunft der Europäer, davon, welche Rolle sie im Kampf zwischen Briten und Franzosen um die Vorherrschaft in Nordamerika spielten und wie sich die Beziehungen zur Mehrheitsgesellschaft nach der kanadischen Staatsgründung entwickelten. Vor allem aber berichtet er, wie die Indigenen heute leben und um ihre Rechte kämpfen. Ein wichtiges Buch darüber, wie historisches Unrecht die Gegenwart prägt.weiterlesen