Kant - Schiller - Goethe
Gesammelte Aufsätze
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Karl Vorländer befasste sich mit dem Verhältnis Schillers und Goethes zu Kant in Beiträgen für die Philosophischen Monatshefte (1894) und die Kantstudien (1897, 1898). Zu einem Buch vereint erschienen sie erstmals 1907; die vorgelegte E-Book-Edition beruht auf der 1923 herausgebrachten zweiten, verbesserten und vermehrten Auflage.
Der Autor beschreibt Schillers Verhältnis zu Kant in seiner geschichtliche Entwicklung und arbeitet den systematischen Gehalt dieses Verhältnisses heraus. Gewicht legt er der Relation von ethischem Rigorismus und sittlicher Schönheit bei, und er betont, dass Schiller die „rigoristische“ Ethik Kants nicht lediglich „ästhetisch gemildert“, sondern als methodische Notwendigkeit durchaus anerkannt habe. Ungleich expliziter habe er sich jedoch um deren ästhetische Ergänzung bemüht.
Auf ein zu seiner Zeit weitgehend unbekanntes und auch heute mitunter noch nachrangig behandeltes Terrain begibt sich Vorländer mit seinen Untersuchungen zu Goethes Kantrezeption. Goethe ist nach eigenem Bekunden in der philosophischen „Denkart" wenig geübt und verfolgt eine sehr eigene Herangehensweise: fern einer systematischen Auseinandersetzung nimmt er von Kant, was ihm gemäß scheint. Er zeigt sich „weder geneigt noch fähig“ ein „Kantianer“ zu werden, lässt sich aber gleichwohl von der idealistische Philosophie Kants beeinflussen.
Die Vereinigung der Aufsätze Karl Vorländers in einem Buch lässt kontrastreich die divergierenden Rezeptionsweisen der beiden Dichter deutlich werden. Und deutlich wird auch, dass in ihrer Beziehung der Auseinandersetzung mit Kant eine beachtenswerte Rolle zukommt. Schiller erweist sich als der theoretisch Versiertere: Goethe selbst bekundet in späteren Jahren, dass er erst durch Schiller zu einem Verständnis Kants gelangt sei.weiterlesen