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Kapitalgesellschaften im Profi-Fußball

Eine vergleichende Analyse von Anlegerstrukturen und Anlegerstrategien des Profi-Fußballs in England, Spanien, Italien und Deutschland

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, einen Analyserahmen, mit dem sich die Attraktivität einer finanziellen Beteiligung an einem Fußballclub aus der Perspektive von verschiedenen Anlegergruppen beurteilen lässt, zu entwickeln und einer ersten empirischen Überprüfung zu unterziehen. Hierzu wurde zunächst eine Systematisierung und Definition idealtypischer Anlegergruppen und ihrer Zielsysteme vorgenommen. Dabei wurden Anleger mit primär monetären Zielsetzungen (Kapitalanieger und Sponsoren) von Anlegern mit primär nicht-monetären Zielsetzungen (Mäzene und Fans) voneinander unterschieden. Kapitalanleger sind in erster Linie an einer Wertsteigerung ihrer Anlage interessiert. Sponsoren lassen sich durch ihre strategische Motivation kennzeichnen und verfolgen mit ihrem Engagement besondere, übergeordnete Zielsetzungen: Medienunternehmen sehen in Fußballberichterstattung einen besonders attraktiven Programminhalt und Unternehmen aus anderen Branchen nutzen Fußball als Werbe- und Imageträger für eigene Produkte. Mäzene beteiligen sich an Fußballclubs, weil sie den Fußball als solchen für förderungswert erachten oder sich von einem Engagement andere nicht-monetäre Vorteile, wie z.B. gesellschaftliche Anerkennung oder Selbstbestätigung, erhoffen. Für Fußballfans schließlich ist eine finanzielle Beteiligung Ausdruck einer besonderen ideellen Verbundenheit zu ihrem Club. In einem zweiten Schritt wurde nach Bedingungen gesucht, die einen Einfluss auf das Investitionsverhalten der verschiedenen Anlegergruppen besitzen könnten. Anleger mit monetären Zielen sind primär an der Wirtschaftlichkeit ihrer Anlage interessiert. Sie werden ein Engagement daher an die ökonomische Attraktivität der Fußballbranche und einzelner Anlageobjekte knüpfen. Neben diesen strategischen Aspekten könnten gerade Anleger mit primär nicht-monetären Zielsetzungen auch an organisatorischen Aspekten interessiert sein. Im Detail werden die Ligaorganisation als Determinante für die Umverteilung von Einnahmen zwischen den Clubs, die Clubverfassung als Determinante für diskretionäre Verhaltensspielräume des Managements sowie Beschränkungen des Anteilsbesitzes als Determinante für die Durchführbarkeit einer Integration mit dem Ziel einer Absicherung spezifischer Investitionen oder eines Aufbaus von Marktmacht untersucht. Anschließend wurde die empirische Ausprägung der identifizierten Einflussfaktoren dargestellt. Untersuchungsobjekt waren die bedeutendsten Fußballnationen England, Spanien, Italien und Deutschland. Neben einer Branchenstrukturanalyse nach Porter wurden wichtige finanzwirtschaftliche Daten zusammen getragen, die die wirtschaftliche Lage der Ligen und Clubs beschreiben. Hierzu wurden eine ganze Reihe persönlicher Interviews mit Vertretern von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Händlern von Übertragungsrechten sowie Clubverantwortlichen, u.a. von Juventus Turin, AS Rom, AC Milan und dem FC Barcelona, geführt. Der organisatorische Rahmen wird durch die Verbands- und Cluborganisation in den betrachteten Ländern bestimmt. Ob die identifizierten Faktoren das Verhalten der verschiedenen Anlegergruppen tatsächlich signifikant mit bestimmen, sollte über einen Vergleich des erwarteten mit dem tatsächlichen Engagement der Gruppen in den betrachteten Ländern geklärt werden. Auf diese Weise konnte eine erste explorative Überprüfung des entwickelten Analyserahmens stattfinden. Das tatsächliche Engagement der verschiedenen Anlegergruppen ergab sich dabei aus dem beobachteten Anlegerverhalten in den betrachteten Ländern. Dieses entspricht durchgängig den formulierten Vorhersagen: Englische Clubs bieten allen identifizierten Anlegergruppen attraktive Investitionsmöglichkeiten. In Italien und Spanien finden neben Fans vor allem Sponsoren und Mäzene günstige Bedingungen vor. In Deutschland ist das Interesse zur Zeit ganz überwiegend auf Fans beschränkt. Sponsoren und Mäzene machen von neuen Erwerbsmöglichkeiten erst zögerlich Gebrauch. Damit bleiben deutschen Clubs wesentliche Kapitalquellen bislang verschlossen.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-8322-1543-9 / 978-3832215439 / 9783832215439

Verlag: Shaker

Erscheinungsdatum: 30.11.2002

Seiten: 288

Auflage: 1

Autor(en): Johannes Opitz

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