Karl Arnold
Die Büste von Bildhauer Bert Gerresheim Eine Entstehungsgeschichte
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Von Bertram Müller
Am Anfang einer Plastik stehen bei Bert Gerresheim zeichnerische Entwurfsskizzen, dann Bozzetti in Ton und Wachs: erste plastische Entwürfe, bei denen die Skizzen zahlreiche Umwandlungen erfahren. Den zweiten Arbeitsschritt bildet ein Tonmodell in der Größe des künftigen Originals. Es folgt der Aufbau der Gesamtplastik teils in Ton, teils in Wachs. Dieses biegsame Modell bietet den Vorteil, dass man daran ständig etwas ändern kann, die Krawatte zurechtrücken oder die Position eines Kragens wechseln. Gerresheim arbeitet nicht al "sculpteur", also als einer, der in Stein etwas freischlägt, sondern als "Modelleur", einer, der etwas wachsen lässt: in ton, Gips oder Wachs. Abei ist es sein Ziel, ein "plastisch interessantes Gebilde" herzustellen, ein Gebilde, auf dem "das Auge spazieren gehen kann".
Im Falle des Karl-Arnold-Portäts hat Gerresheim eine "Schalen-Plastik" entworfen: Hemd, Weste und Jackett bilden Schichten, die der Skulptur Lebhaftigkeit verleihen. Der Kopf wird, in anwendung eines Stilmittels aus der Renaissance, ein wenig verkleinert. Daraus ergibt sich eine Längung, eine Schein-Monumentalisierung der Figur. Der nächste Arbeitsschritt ist die Herstellung einer Silikonform der gesamten Büste, die von einer Gipsschalung gestützt wird. Nimmt man die Schalung ab, hat man die Holhlform der Figur. Diese Holhlform wird mit Wachs ausgepinselt. Anschließend wird die Figur in Schamotte-Erde versenkt. Diese Form wird geglüht, dabei schmilzt das Wachs. Jetzt liegt eine Schamotte-Negativform vor; sie dienst als Vorlage für den Bronzeguss. Das Ganze nennt sich Wachsausschmelzverfahren, die gängige Methode zur Herstellung von Bronzegüssen.weiterlesen
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