Karl Stauffer-Bern
Maler, Radierer, Bildhauer
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Karl Stauffer–Bern (1857–1891) wurde nur dreiunddreißigeinhalb Jahre alt und doch ist er einer der Großen in der Schweizer Kunst des 19. Jahrhunderts. Aus Trubschachen im Emmental stammend, ging er als 17jähriger nach München. Vom mittellosen Anstreichergehilfen schaffte er den Sprung auf die Akademie; als ihm ein bernisches Stipendium nicht verlängert wurde, reagierte er wagemutig und zog weiter nach Berlin. Dort entdeckte Anton von Werner Stauffers Talent und nahm ihn in sein Atelier auf. Wenig später errang Stauffer auf der Großen Kunstausstellung die goldene Medaille und avancierte über Nacht zu einem der gefragtesten Porträtisten Berlins. Stauffer aber ließ sich vom Erfolg nicht blenden und blieb gegenüber dem, was er künstlerisch erreicht hatte, skeptisch.
Mitte der 1880er Jahre wandte er sich der Radierung zu, die damals als bloße Reproduktionstechnik galt, nicht aber als Medium originären künstlerischen Ausdrucks. Stauffer sah dies anders, knüpfte an die große Tradition von Rembrandt an und wurde binnen kurzem zum bedeutendsten Erneuerer der graphischen Kunst seiner Zeit. Mit den Portrüts Gottfried Kellers, C. F. Meyers oder Gustav Freytags im Garten schuf er Ikonen der Radierung, die heute weitaus bekannter sind als ihr Schüpfer.
Auf Stauffers Aufstieg folgte zuletzt ein tiefer Fall: Die Liaison mit Lydia Welti–Escher, der Tochter Alfred Eschers und Gattin eines Bundesratssohns, wurde zu einer der großen Skandalgeschichten des Fin de Siècle, die zuletzt mit Stauffers und Lydia Welti–Eschers Tod endete.
Der vorliegende Band bietet neue Informationen zu diesem bis heute bewegenden Fall, stellt daneben Stauffers graphisches Schaffen dar und vergegenw–rtigt sein Leben in Zeugnissen und Dokumenten – darunter in einem bis dahin ungedruckten Brief Gottfried Kellers.
Das Buch erschien aus Anlaß des 150. Geburtstags des Künstlers und als Begleitpublikation zur Ausstellung "Ein gescheuter Gesell…" Karl Stauffer–Bern 1857–1891
Städtische Wessenberg–Galerie, Konstanz, 15. September 2007–24. Februar 2008weiterlesen
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