Karola Bloch - Architektin, Sozialistin, Freundin
Eine Neuentdeckung des Wirkens der Bauhaus-Schülerin
Produktform: Buch
Karola Bloch neu zu lesen, heißt, eine widerständige Frau mit all ihren biografischen Brüchen neu zu entdecken. Es geht um Kontinuität und Bruch, um Autonomie und Selbstständigkeit, Freundschaft und Solidarität. Den Herausgebenden ist es gelungen, zahlreiche Dokumente aufzufinden, um bisher Unveröffentlichtes oder Verschollenes wieder zugänglich zu machen. Überraschende Briefe, Porträts und Schriften stehen am Ende einer längeren Recherche.
Der Band enthält mehrere Texte Karola Blochs, die sie als Architektin verfasst hatte und die seit mehr als fünfzig Jahren nicht mehr erhältlich waren. Erstmals werden die Briefkorrespondenzen Karola Blochs mit den Künstlern Carlfriedrich Claus und Ludwig Meidner beschrieben und zitiert. Zum ersten Mal werden Porträtzeichnungen Ludwig Meidners sichtbar, die er 1924 und 1960 von der engagierten Polin anfertigte. Nach intensiver Suche ist es gelungen, die elterlichen Wohnorte von „KB“ aufzufinden. Der Band gibt auch einen Einblick in die Briefe ihrer Eltern und ihres Bruders aus dem Warschauer Ghetto kurz vor deren Ermordung.
Mehrere Autorinnen und Autoren ermöglichten mit ihren Beiträgen eine Zu- und Einordnung der Biografie Karola Blochs in das jeweilige damalige Zeitgeschehen. Die Prozesse der Emanzipation dieser hervorzuhebenden Gegnerin des Nationalsozialismus werden in den Facetten Architektur, Kunst, Sozialismus und Emigration erkennbar. Bislang unbekannte Äußerungen und Briefe skizzieren eine hellwache Kämpferin für Humanität und menschliche Solidarität.
Dreißig Berufsjahre wirkte die Architektin und Bauhaus-Schülerin Karola Bloch in Wien, Paris, Prag, New York, Leipzig. Karola Bloch (1905-1994) war Schülerin von Hans Poelzig und Bruno Taut. Sie arbeitete bei Auguste Perret und wirkte in dem größten Architekturunternehmen der USA. Die Architektin war mit dem Bauhaus-Meister Xanti Schawinsky und Hannes Meyer, dem Direktor des Bauhauses Dessau freundschaftlich verbunden. Von 1949 bis 1956 war sie in der DDR tätig, bevor ihr dort die SED das Arbeiten verbot.
Mit Beiträgen von Karola Bloch, Jan Robert Bloch, Frank M. Schuster, Volker Caysa, Thilo Götze Regenbogen, Francesca Vidal, Ingrid Sonntag, Jürgen und Johanna Teller, Anne König, Anne Frommann, Klaus Kufeld, Irene Scherer, Welf Schröter.
weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien