Katalin Deér - Present Things
Produktform: Buch
Stürzende Häuser
Angesichts der Bilder von Katalin Deér gilt es der Versuchung zu widerstehen, über Fotografie im eigentlichen Sinne zu raisonieren, denn die Arbeit der Künstlerin ist ganz und gar skulptural motiviert. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen den Welten unterschiedlicher medialer Gesetzmäßigkeiten und versuchen sich gleichzeitig doch als Bild-Gegenstand zu konkretisieren. Die Fotografie fokussiert hier nicht auf die Abbildung, sondern verweist als Objekt über das Bild hinaus. Denn die Basis dieser künstlerischen Strategie bildet der dahinter stehende bildhauerische Ansatz der Künstlerin, die ihre Motive aus einem gezielten Umgang mit Gegenstand und Raum entwickelt. In diesem Kontext beschäftigt sie sich zum Beispiel mit Konstellationen von Alltags-Mobiliar: Tische, Stühle, Hocker und Bänke werden derart ineinander und aufeinander gebaut, dass komplexe bildnerische Strukturen im Raum entstehen, deren Schattenwurf auf dem Boden nicht selten als Umrisszeichnung festgemacht wird, um dann in einzelnen Fällen gleichsam als Basis der Konstruktion in die Höhe projiziert und als Sockel materialisiert zu werden. Solche Konstellationen dienen nun in einem weiteren Schritt als Vorlage zu Fotografien, wodurch diese plastischen Situationen medial auf eine andere, tiefere Ebene der Dimension übersetzt werden. Dabei offenbaren die gewonnenen Bilder der Konstrukte schon früh mehr oder weniger deutlich zutage tretende architektonische Anmutungen. Auch wenn im konkreten und metaphorischen Umgang mit skulpturalen Elementen selbstverständlich die Maßlichkeit von Bedeutung ist, zeigt sich, dass hier nicht primär Maße und Verhältnisse auf dem Spiel stehen. Das vorliegende Künstlerbuch ist die erste Einzelpublikation der in der Schweiz lebenden und in den USA geborenen Künstlerin, deren Eltern aus Ungarn stammen.
Collapsing buildings
In view of Katalin Deér’s photographs, it would be an idea to resist the temptation of arguing about photography per se, for the artist’s work is motivated entirely sculpturally. Her works move between the worlds of different medial dispensations and at the same time attempt to take on concrete form as pictorial objects. In this case photography doesn’t focus upon representation, but as an object, points to a dimension beyond the image. For this artistic strategy is predicated upon the artist’s sculptural approach, which in turn harnesses her motifs in a precise use of object and space.weiterlesen