Roman: Der krisengeschüttelte Telenovela-Autor Harry Winter sucht sein Heil in der Beziehung mit der afrikanischen Asylbewerberin Turchu. Doch Turchu reißt ihn mit unberechenbaren Wutanfällen und wilden Attacken in einen Mahlstrom aus Hoffnung und Verzweiflung und führt ihn an den Abgrund seiner eigenen Gefühle. Als Turchu schwanger wird, gerät Harry immer tiefer in das Beziehungsdrama, das ihn zu vernichten droht, und wird am Ende mit der Frage nach individueller Schuld und globaler Verantwortung konfrontiert. Ketzermusical erzählt von der naiven Sehnsucht seines Antihelden Harry nach bedingungsloser Liebe und Wildnis, von seiner Auseinandersetzung mit der kulturgläubigen Bürgerlichkeit seines Umfeldes und seinen grotesken Bemühungen, mit fremder Mentalität, Intrige und Wahnsinn klarzukommen. Zum Buch: Selbst ein Grenzgänger zwischen den Welten, bewegt sich Philipp Sonntag zwischen den Drehorten in München und Köln, der Künstlerbohème Berlins und dem Migrantenmilieu in Kreuzberg-Neukölln. Politische Korrektness ist nicht Philipp Sonntags Sorge: Sein Buch kennt keine Tabus und greift schonungslos Themen auf wie Migration und Midlifecrisis, Koks und Karriere, Scheinehen und Kuckuckskinder. Auch mit Seitenhieben auf das eitle, sinnentleerte Gebaren im Medien-Business spart Sonntag in diesem direkten Roman nicht. Eine rasante Reise durch die belles étages der Fernsehschickeria und die Niederungen Berlin-Neuköllns‚ ehrlich, spannend, komisch, anrührend.weiterlesen