„Rummms!“, die große schwere Kirchentür fiel ins Schloss und kaum hörte man das Klack-Geräusch, welches der Schlüssel verursachte, da schaute ein neugieriges Wesen aus seinem Versteck – Klein-Siegfried. Klein-Siegfried war, wie der Name bereits sagt, noch klein. Seine Haut hatte eine grüne Farbe, so wie die jungen Buchenblätter im Mai und seine kleine spitze Nase schaute keck aus seinem Gesicht. Auf seinem Kopf wuchs eine einzelne hochstehende rote Locke. Er war ein junger Kobold, der mit all den anderen Kobolden in der Liebfrauenkirche hauste. So beginnt die Geschichte um Klein-Siegfried und seine Freunde. Wohlbehütet und geschützt vor den Blicken der Menschen – denn der Blick eines Menschen lässt sie zu Stein werden – leben sie in einer wunderschönen alten Kirche. Während die älteren Kobolde für Ordnung sorgen, erkundet Siggi, so wird er von allen genannt, neugierig die Kirche. Da gibt es viele Gänge mit unzähligen Räumen, die von Glühlichtern beleuchtet werden. Hinter Türen mit seltsamen Zeichen gibt es eine Menge Bücher und die „Schätze“ der Kobolde. Aber auch ein „gefährliches Monster“ mit Namen Rumpelbag haust hier, der ein guter Freund Siggis wird. Die Welt außerhalb der Kirche ist nicht ohne Gefahr, nur gut, dass es Hugo das Gespenst gibt, denn unter seiner Hülle wird alles unsichtbar. In dieser Welt gibt es viel zu erleben. Einmal im Jahr regnet es Süßigkeiten und es gibt Nester mit Schokoladeneiern. Manchmal singen furchtbare Sängerinnen oder es schlägt ein Blitz im Turm ein. Bei abenteuerlichen Ausflügen kann man im nahen Rathaus wunderschön seinen Unfug treiben, aber auch Socken von Wäscheleinen stibitzen. Auf dem Dach der Kirche kann man in klaren Nächten die Sterne beobachten, von den Türmen aus keck nach unten spucken und vieles mehr. Jede Geschichte ist liebevoll von Dagmar Lüke illustriert. Mit diesen Geschichten gewann die Autorin Evelyn Günther 2021 den Arnstädter Literaturpreis in der Kategorie Kinderbuch.weiterlesen