Kleiner Mann – was nun?
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Handlung spielt 1930 bis 1932. Zu Beginn des ersten Kapitels erfahren der Buchhalter Johannes Pinneberg und seine Freundin, die Verkäuferin Emma »Lämmchen« Mörschel, dass sie im zweiten Monat schwanger ist. Nach der kurzentschlossenen Heirat der beiden Verliebten kündigt sich eine glückliche Ehe an, wenn auch in bescheidenen Verhältnissen. Kurz nach dem Einzug in die gemeinsame Wohnung in der kleinen norddeutschen Stadt Ducherow wird Pinneberg jedoch aufgrund einer Intrige der Frau seines Arbeitgebers, die ihn mit ihrer Tochter verkuppeln wollte, entlassen und muss sich im Deutschland der Weltwirtschaftskrise eine neue Arbeitsstelle suchen.
Rettung kommt von Pinnebergs ungeliebter Mutter Mia, einer Lebedame aus Berlin, deren Freund Jachmann Pinneberg eine Stellung als Herrenbekleidungs-Verkäufer im Warenhaus Mandel in Berlin verschafft. Pinneberg und seine Frau ziehen nach Berlin. Sie wohnen erst bei Pinnebergs Mutter, dann in zwei Zimmern in Moabit, die ihnen der Tischlermeister Puttbreese illegal vermietet. Im Warenhaus steht Pinneberg nach kurzer Zeit unter Druck, weil der neue Organisator Spannfuß eine Pflicht-Verkaufsquote verlangt, was zu Mauscheleien und Konkurrenzkämpfen unter den Verkäufern führt. Pinnebergs Kollege und Freund Joachim Heilbutt kann aber immer wieder helfend eingreifen, bis ihm wegen seiner Zugehörigkeit zu einem Freikörperkulturverein gekündigt wird.
Als der Sohn Horst, genannt Murkel, im März 1931 auf die Welt kommt, ist das Geld wieder einmal knapp, weil der Antrag auf Wochen- und Stillgeld von der Krankenkasse »nach Dienstvorschrift« bearbeitet wird. Nach nur einem Jahr endet für Pinneberg die Tätigkeit im Warenhaus Mandel: Als er eines Morgens zu spät zur Arbeit kommt, weil der Murkel in der Nacht den ersten Zahn bekommen hat, wird er verwarnt und ist außerdem mit seiner Verkaufsquote im Rückstand. Als der Filmschauspieler Schlüter, der Pinneberg im Kino als Darsteller eines »kleinen Mannes« beeindruckt hatte, in den Laden kommt, dutzende Bekleidungsstücke anprobiert und am Ende doch nichts kaufen möchte, fleht ihn Pinneberg an, etwas zu kaufen, um seine Quote erfüllen zu können. Er rechnet mit Verständnis seitens des Stars, doch Schlüter beschwert sich über den »aufdringlichen« Verkäufer, was als Grund vorgeschoben wird, diesem zu kündigen. Später stellt sich außerdem heraus, dass ein missgünstiger Kollege Pinneberg als angeblichen Nationalsozialisten bei der jüdischen Geschäftsführung angeschwärzt hatte.
Im November 1932 lebt die Kleinfamilie in Heilbutts Gartenlaube, etwa 40 Kilometer östlich von Berlin. Obwohl Pinneberg seit 14 Monaten arbeitslos ist, verbietet ihm Lämmchen, die ebenfalls illegalerweise überwinternden Laubenpieper-Nachbarn bei deren Brennholzdiebstählen zu begleiten. Stattdessen treibt er ausstehenden Lohn für seine Frau ein, die mit Näharbeiten bei Privatleuten etwas hinzu verdient. Eine Fahrt nach Berlin, um die Arbeitslosenunterstützung abzuholen, endet in einem Fiasko. Gedemütigt durch einen Berliner Schutzpolizisten, der ihn als »Gesindel« von den Schaufenstern der Kaufhäuser in der Friedrichstraße verjagt hat, steht er kurz davor, jede Selbstachtung zu verlieren, und traut sich demzufolge kaum, seiner Frau unter die Augen zu treten. Pinneberg und Lämmchen gelingt es aber dennoch, ihre Liebe nicht zu verlieren und halten an ihr fest, weil nur sie wirklich wichtig ist.weiterlesen
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