Kombinationssinn
Narrative Strukturexperimente im 'Straßburger Alexander', im 'Herzog Ernst B' und im 'König Rother'
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die narrative Struktur kann in der Großepik des 12. Jahrhunderts eine interpretationsleitende Funktion haben. Diese zumeist auf den Artusroman Chrétiens de Troyes und Hartmanns von Aue bezogene These wird in einem erzähltheoretisch neu fundierten Versuch auf die frühere mittelhochdeutsche Großepik angewendet. Der Autor erforscht Bauformen, Strukturen und Korrelationsprinzipien der vorarthurischen Großepik und bestimmt die individuellen Dispositionen und die Literarizität dieses Erzählens. Es ist das Ziel dieses Buches, die Verfahren narrativer Sinnstiftung in der deutschsprachigen Großepik für diese frühe Phase neu zu bewerten. Im Zentrum der Untersuchung stehen der »Straßburger Alexander« und der »Herzog Ernst B«. Die Interpretationen dieser Werke werden von Untersuchungen zu ausgewählten Episoden der »Kaiserchronik« und zum »König Rother« abgerundet. Methodische Basis der Interpretation ist ein Konzept der korrelativen Sinnstiftung, das sich eng an die Texttheorie des osteuropäischen Strukturalismus, besonders an das struktural-semiotische Modell Jurij Lotmans anlehnt. Da das Buch die Funktion der Erzählstruktur als prägendes sinnstiftendes Element der frühen Großepik erweist, kann es die gängige literaturhistorische Sicht relativieren, die mit dem Auftreten des arthurischen doppelten Kursus in der Erzählliteratur eine weitgehend unvermittelte Wende der literarischen Sinnstiftung verbindet.weiterlesen
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