Meine durchlebte Höhenkrankheit
Die in einem einzigen Menschenleben gemachten Erfahrungen
sind äußerst vielfältig. Der Prozess beginnt mit der Geburtsstunde
des Individuums und endet an seinem Sterbetag. Jeden Moment
können neu erworbene Erfahrungen das Dasein eines Menschen
bereichern. Jede Lebenstätigkeit und jede von ihm durchgeführte
bewusste Aktivität können dazu beitragen. Wichtig erscheinende
Erfahrungen werden oft von den Individuen weitergegeben. Sie
müssen nicht selbst erlebt werden. In diesem Prozess werden sie
von den einzelnen Persönlichkeiten sehr verschiedenartig aufgenommen und verarbeitet. Der Inhalt von ihnen bleibt dabei
nicht immer adäquat erhalten. Ich wusste aus Erzählungen anderer Menschen und aus gelesenen Reisebeschreibungen von der Höhenkrankheit und deren Ursachen. Da ich selbst auf einigen
Reisen die geringeren Druckverhältnisse der Luft in geographischen Höhen meistern musste, beschäftigt mich dieser medizinische Zustand des Körpers zumindest zeitweise.
So auch während meines Aufenthalts in Südamerika, vor allem
in den Anden. Dort durchreiste ich wochenlang Gegenden, die
sich in einer Höhenlage über 2 500 Meter über dem Meeresspiegel befinden. In meiner damaligen deutschsprachigen Reisegruppe gab es Touristen, die sich vorgenommen hatten, in ihrem Leben niemals Rauschgifte zu konsumieren. Zahlenmäßig machten
sie etwa die Hälfte der Truppe aus. Deswegen mieden sie auch
den Kokastrauch, wie der Teufel das Weihwasser. Sie kauten und
rauchten seine Blätter nicht und tranken in den Herbergen und
Raststätten keinen aus diesem Gewächs erzeugten und angebotenen kostenlosen Tee. Zu ihnen zählte ich mich nicht. Warum sollte ich ein bewährtes, viel genutztes Heil- und Stimulierungsmittel der Einheimischen nicht nutzen und es statt dem richtig
verteufeln?weiterlesen