Kommunismus im Kurort. Wilhelm Pinnecke (1897–1938) und die Honnefer KPD 1920–1933
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Während der Zeit der Weimarer Republik war der idyllische Kurort Honnef am Rhein nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel und Sehnsuchtsort am Rande des Siebengebirges, sondern auch eine Hochburg der Kommunistischen Partei Deutschlands. Obwohl es hier weder Industrie noch eine Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung gab, galt die Kleinstadt vielen Zeitgenossen als „Klein-Moskau“ und „Kommunistennest“. Ein hiesiger Genossen, Wilhelm Pinnecke, wurde sogar als Abgeordneter in den Reichstag gewählt.
Der Historiker Tobias Kühne geht der Frage nach, warum sich der Kommunismus in einer derart untypischen Umgebung etablieren und ausbreiten konnte. Er kann zeigen, dass nicht nur einige begabte Funktionäre und wirtschaftliche Krisen zu diesem Aufstieg der kommunistischen Bewegung in Honnef beitrugen, sondern auch eine schon frühzeitig zerrüttete politische Kultur, die sich hinter der idyllischen Fassade in der Stadtgesellschaft ausbreitete. Darüber hinaus aber kann gezeigt werden, wie in einem kleinstädtischen Milieu Konflikte auch immer wieder begrenzt, neu ausgehandelt und eingedämmt werden konnten. Auf den schroffen Gegensatz zwischen einer katholisch-demokratischen Mehrheitsgesellschaft und den linken Radikalismus einer Minderheit können die Ereignisse jener Zeit nicht reduziert werden. Auch Kommunisten blieben bis zu Hitlers „Machtergreifung“ letztlich Teil einer aktiven, wenn auch zerrissenen Bürgergesellschaft. Ein Exkurs in die politische Entwicklung des Ortes von 1933 bis 1953 rundet den Band ab.weiterlesen
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