Die stetig wachsende Komplexität der Produktprogramme und -architekturen hat zu einem Wandel der Kostenstrukturen entlang der Wertschöpfungskette produzierender Unternehmen geführt. Insbesondere die indirekten Prozesse, welche die direkte Leistungserstellung begleiten und unterstützen, tragen wesentlich zu dieser Problematik bei. Indirekte Geschäftsprozesse ähneln infolge ihrer technischen und logistischen Vielfalt und Vernetzung sowie ihrer Dynamik hochkomplexen, sozio-technischen Systemen, deren Gemeinkosten beträchtliche Ausmaße annehmen können. Besonders gravierend wirkt sich dies in der Kleinserien- und Einzelproduktion aus, da dort sämtliche Effekte grosser Stückzahlen fehlen. Infolgedessen wird neben der reinen Effektivität indirekter Geschäftsprozesse zunehmend auch deren Komplexität zu einer Gestaltungsgröße, in der grosse Potentiale zur Kostenreduzierung und damit Steigerung der Effizienz verborgen liegen.
Um dieser Problemstellung nachhaltig entgegenwirken zu können, benötigt man ein strategisch orientiertes Controlling der Komplexitätskosten indirekter Geschäftsprozesse. Analog zu den Ansätzen von Qualitätsmanagement und -controlling, sind teambasierte Methoden und Entscheidungshilfen zur Kostenplanung bzw. -abschätzung notwendig, die es ermöglichen, bereits in den frühen Phasen von Produktentwicklungen und -Änderungen bzw. Fertigungsreorganisationen 0.Ä. die daraus resultierende Beeinflussung der komplexitätsinduzierten Gemeinkosten zu bewerten und somit Transparenz sowie Bewußtsein bei den verantwortlichen Führungskräften und ausführenden Mitarbeitern zu erzeugen.weiterlesen