Konflikt und Ritual im Herrschaftsbereich der frühen Capetinger
Untersuchungen zur Darstellung und Funktion symbolischen Verhaltens
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb13.html
Inhalt:
1. Teil: Einleitung
2. Teil: Begrifflichkeit, Forschung und Quellen
2.1 Das Postulat des gemeinsamen Begriffes
2.2 Aspekte der Forschung aus mediävistischer Perspektive
2.3 Quellenkritische Überlegungen
3. Teil: Grundbedingungen und symbolische Formen des Konfliktes
3.1 Der Konflikt – einführende Bemerkungen
3.2 Die Konfliktankündigung
3.3 Rat und Konflikt
4. Clementia und rigor, ira, iustitia und misericordia – zur Konzeption von Strenge und Milde
4.1 Clementia und iustitia aus biblischer und exegetischer Perspektive
4.2 Praxis und Beurteilungen von Strenge und Milde aus historiographischer Perspektive
4.3 Zusammenfassung
5. Wertewandel und symbolische Kommunikation
5.1 Zum Verhältnis von Wertewandel und symbolischer Kommunikation
5.2 Ein erstes Beispiel: die deditio
5.3 Ein zweites Beispiel: die exfestucatio
5.4 Zusammenfassung
6. Inszenierung
6.1 Aspekte des Begriffs und Problemstellung
6.2 Inszenierungen von Bericht und Ereignis
6.3 Zusammenfassung
4. Teil: Konflikt und Ritual
1. Einleitung
2. Anarchie versus Ordnung – zur Dauerhaftigkeit beigelegter Konflikte
2.1 Der erste Eindruck: Anarchie
2.2 Differenzierungen
2.3 Auf den zweiten Blick: Ordnung
2.4 Zusammenfassung
3. Vermittler, Publikum und Öffentlichkeit – Sicherungsinstanzen?
3.1 Die Rolle der Vermittler
3.2 Die Rolle des Publikums
3.3 Die Rolle der Öffentlichkeit
3.4 Zusammenfassung
4. Die Dauer und ihre Widerstände – strukturelle Bedingungen des Konflikts
4.1 Zusammenfassung
5. Teil: Schluß
Karte: Nordfrankreich
Die Jahrhunderte um die Wende des ersten Milleniums herum stellen für das westfränkisch-französische Reich eine Zeit des Umbruchs und des Wandels dar. Die Ablösung der Karolinger durch die Capetinger als Königsdynastie verband sich mit dem Beginn einer häufig ›mutation féodale‹ genannten Entwicklung, die durch den Aufstieg kleiner Burgherrschaften und die Herausbildung eines sog. ›ordre seigneurial‹ gekennzeichnet gewesen ist. Dabei ist die Debatte über die Natur, den Grad und den Zeitpunkt der derart apostrophierten Veränderungen nach wie vor offen.
Das Buch versucht unter der Perspektive der symbolischen Kommunikation und der ausgetragenen Konflikte zu einem vertieften Verständnis dieser im doppelten Sinne so umstrittenen Zeit beizutragen. Ausgehend von der Frage nach den Formen, nach der Veränderlichkeit sowie nach der Geltung und Verbindlichkeit der Akte symbolischer Kommunikation im Rahmen der Konfliktführung wird so ein Blick nicht nur auf einen Teil des das Verhalten der Protagonisten leitenden Regelwerkes geworfen, sondern zudem in allgemeiner Art die Funktionsweise mittelalterlicher Herrschafts- und Lebensordnungen erhellt.
Auf Grundlage der Diskussion um den Quellenwert der schriftlichen Überlieferung für die Analyse symbolischen Verhaltens werden im Zusammenhang der Konfliktführung Fragen nach der Dauerhaftigkeit, den inhaltlichen Bestimmungen und den an den Konflikten und Friedensschlüssen beteiligten Protagonisten behandelt. So zeigt sich, daß die Beilegung der auf den ersten Blick recht willkürlich anmutenden Konflikte einer rationalen Logik unterlag, die deren Beendigung in vielen Fällen dauerhafter als bisher angenommen regelte.
Die Rolle der Öffentlichkeit, des Rituals und der Mediatoren in diesem Prozess der Friedensstiftung und -wahrung wird ebenso diskutiert wie jene Faktoren, die einem dauerhaften Frieden im Wege standen.weiterlesen
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