Konkurrenz am Reichskammergericht
Die Anwaltsdynastien Hofmann und Zwierlein zwischen Standesdünkel und Aufklärung
Produktform: Buch / Geheftet
Die Juristendynastien Hofmann und Zwierlein waren die erfolgreichsten Anwaltsfamilien am Reichskammergericht. Während jedoch die Zwierleins ganz dem System des Ancien Règime verpflichtet waren, indem sie an der ständischen Reichsverfassung festhielten, einen Adelstitel erwarben und in den reichsunmittelbaren Adel einheirateten, ließen sich die Hofmanns nur bedingt auf diese alten Strukturen ein. Zwar erkauften auch sie sich einen Adelstitel und sammelten bedeutende Mandanten, zogen aber Heiraten mit aufkommenden Großindustriellen des Kohlereviers in Belgien vor und definierten sich bewusst primär über Arbeitsleistungen.
So standen sich die Prokuratoren Caspar Friedrich Hofmann und Christian Jacob Zwierlein in der „Lütticher Affäre“ zur Zeit der Französischen Revolution mit unvereinbaren Anschauungen gegenüber: Zwierlein vertrat den von erbosten Bürgern aus Lüttich vertriebenen Fürstbischof Hoensbroech, Hofmann die Aufständischen. Ihre unterschiedlichen Positionen wurden im ganzen Reich durch eine spektakuläre Medienschlacht bekannt, die Wetzlar in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte.weiterlesen
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