In Deutschland leiden mehr als 1,6 Millionen Menschen unter der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es scheint, als biete unsere Gesellschaft einen guten Nährboden für diese Störung. Ursache ist meist eine Folge von traumatischen Erlebnissen, weit hinein in die Kindheit. Seelischer oder körperlicher Missbrauch, Leistungsdruck, emotionale Vernachlässigung, unstete Familiensituationen und das Fehlen wichtiger Grundwerte spielen eine große Rolle. Eine der Folgen sind Gefühle der eigenen Wertlosigkeit, die Betroffene bis ins Erwachsenenleben begleiten und durch individuelle Erlebnisse getriggert werden können.
Auch typisch sind dissoziative Zustände, in denen das Bewusstsein nicht mehr fähig ist, Erlebnisse mit entsprechenden Gefühlen zu verknüpfen. Viele beschreiben diesen Zustand als einen Verlust der eigenen Identität. Man ist sich selbst fremd. Dies kann wie aus dem Nichts oder bei subjektiv wahrgenommener Bedrohung einsetzen. Betroffene empfinden solche Momente als sehr belastend. Daraus resultiert oft das ebenso typische selbstverletzende Verhalten. Ritzen ist eine der gängigsten Methoden. Aber auch selbstschädigendes Verhalten kann eine Rolle spielen, wie etwa Kaufsucht, Essstörungen oder unverbindlicher Sex.
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