Konzepte der Angst in der Psychoanalyse
Band 2: 1950-2000 / 1. Halbband
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Meyers Trilogie über die Konzepte der Angst in der Psychoanalyse schließt eine Lücke in der psychoanalytischen Literatur. Als umfassendes Kompendium über die psychoanalytischen Angsttheorien leistet es zugleich einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Psychoanalyse. Alle wichtigen Theorien über die Angst und Angststörungen, die in einem Zeitraum von über 100 Jahren in der Psychoanalyse entwickelt worden sind, werden in insgesamt drei Bänden von Guido Meyer eingehend dargestellt und erläutert.
Im vorliegenden ersten Halbband von Band 2 werden vorwiegend die Beiträge zur Angst der psychoanalytischen Ich-Psychologie und der britischen objektbeziehungstheoretischen Ansätze vorgestellt, die sich gerade außerhalb der Lehre um Melanie Klein entwickelt haben. Aber auch weitere bedeutsame Ansätze werden berücksichtigt, wie etwa die Bindungstheorie von John Bowlby. Schwerpunktmäßig behandelt werden die Beiträge von Robert Waelder, Heinz Hartmann, Hans W. Loewald, Michael Balint, Margaret S. Mahler, Donald W. Winnicott, John Bowlby, William R. D. Fairbairn und Horst-Eberhard Richter.
Um die einzelnen Beiträge zur Angst hinreichend verständlich zu machen, werden die jeweiligen theoretischen Grundannahmen dieser Autoren eingehend erläutert, wie auch Angaben zu ihrer Biographie gegeben werden. Dadurch erhält die historische Aufarbeitung und systematische Darstellung der ausgewählten Angstkonzepte eine besondere Vertiefung, womit dieses Werk auch als Lehrbuch einen guten Dienst leistet.
Inhalt
KAPITEL I
Beiträge zur Angst von Robert Waelder
1.1 Zur Person von Robert Waelder
1.2 Formen der Angst und die Frage nach ihren Basisdimensionen
1.3 Eine Einheitlichkeit der Angsttheorien Freuds?
1.4 Waelders Nähe zur Ich-Psychologie
1.5 Vierzig Jahre nach 'Hemmung, Symptom und Angst'
1.6 Epilog über Waelders Beiträge zur Angst
KAPITEL II
Beiträge zur Angst von Heinz Hartmann
2.1 Zur Person von Heinz Hartmann
2.2 Ein Wendepunkt in der Entwicklung der psychoanalytischen Theorie
2.3 Das Ich im Mittelpunkt der Auseinandersetzung
2.4 Triebtheorie und Amplifikation der energetischen Betrachtung
2.5 Hartmanns ich-psychologische Beiträge zur Angst
KAPITEL III
Beiträge zur Angst von Hans W. Loewald
3.1 Zur Person von Hans W. Loewald
3.2 Neuformulierung der Triebtheorie und theoretische Positionierung
3.3 Das unstrukturierte Nichts der Identität als die Quelle der tiefsten Angst
3.4 'Das Dahinschwinden des Ödipuskomplexes'
3.5 Akzentuierungen für ein näheres Angstverständnis
KAPITEL IV
Beiträge zur Angst von Michael Balint
4.1 Zur Person von Michael Balint
4.2 Die Herrschaft des Eros über das Soma
4.3 Die Erotisierung der Ich-Triebe als Vorbedingung der Anpassungsarbeit
4.4 Die Entwicklung der Triebziele und die Entwicklung der Objektbeziehungen
4.5 Das Konzept der primären Liebe
4.6 Die drei Bereiche des Seelischen
4.7 Zusammenhänge zwischen der Fähigkeit zum Endlusterleben und der Angstbereitschaft
4.8 Oknophilie und Philobatismus
4.9 Thrill und der dreiphasige Akt
4.10 Dynamik der Traumatogenese und Objektbeziehung
4.11 Balints objektbeziehungstheoretischer Beitrag zum Verständnis der Angst
KAPITEL V
Beiträge zur Angst von Margaret S. Mahler
5.1 Zur Person von Margaret S. Mahler
5.2 Theoretische Orientierung und Metapsychologie
5.3 Vom frühen autistischen Zustand zur Individualität und emotionalen
Objektkonstanz: Das entwicklungspsychologische Phasenmodell
5.3.1 Die normale autistische Phase
5.3.2 Die normale symbiotische Phase
5.3.3 Die erste Subphase des Loslösungs- und Individuationsprozesses
5.3.4 Die zweite Subphase des Loslösungs- und Individuationsprozesses
5.3.5 Die dritte Subphase des Loslösungs- und Individuationsprozesses
5.3.6 Die vierte Subphase des Loslösungs- und Individuationsprozesses
5.4 Ängste im frühen Kindesalter in ihrer Genese und Sequenz
5.5 Die Bedeutung des Werkes von Margaret S. Mahler für die Psychoanalyse
KAPITEL VI
Beiträge zur Angst von Donald W. Winnicott
6.1 Zur Person von Donald W. Winnicott
6.2 Primitive emotionale Entwicklung und primäre Mütterlichkeit
6.3 Die unvorstellbare oder archaische Angst
6.4 Formen der depressiven Angst
6.5 Angst und die Fähigkeit zum Alleinsein
6.6 Winnicotts Erkenntnisse zur frühinfantilen Angst
KAPITEL VII
Beiträge zur Angst von John Bowlby
7.1 Zur Person von John Bowlby
7.2 Frühe Studien über die nachhaltigen Folgen der Mutterentbehrung
7.3 Grundlegende Annahmen der Bindungstheorie
7.4 Vier Phasen der Reaktion auf das Erleben von Verlust und Trauer
7.4.1 Die Betäubungsphase
7.4.2 Die Phase der Sehnsucht und der Suche nach der verlorenen Bindungsperson
7.4.3 Die Phase der Desorganisation und Verzweiflung
7.4.4 Die Phase des größeren oder geringeren Ausmaßes an Reorganisation
7.5 Untersuchungen zur Angst und zur Furcht
7.6 Die Angst in ihrer Bedeutung zur Ausformung unterschiedlicher Bindungsstile
7.6.1 Angstbindung
7.6.2 Zwanghaftes Fürsorgeverhalten
7.6.3 Zwanghafte Unabhängigkeit von Gefühlsbindungen
7.7 Die Interpretation der Trennungsangst innerhalb der Bindungstheorie
7.8 Eine Revision des Terminus der Phobie für bestimmte Angstzustände
7.9 Die Kritik am psychoanalytischen Angstverständnis
7.10 Bowlbys Appell an die Psychoanalyse
KAPITEL VIII
Beiträge zur Angst von William Ronald Dodds Fairbairn
8.1 Zur Person von William Ronald Dodds Fairbairn
8.2 Die genuine Objektgebundenheit des Triebes
8.3 Die Entwicklung der endopsychischen Struktur als Grundlage einer dynamischen Persönlichkeitsorganisation
8.4 Analogien zwischen den Elementen der endopsychischen Struktur
und den Instanzen der Strukturtheorie Freuds
8.5 Die drei Stadien der Abhängigkeit
8.6 Die 'Techniken des Übergangs' in ihrem Bezug zur Psychopathologie
8.7 Die ursprüngliche Form der Angst und ihre Derivate
8.8 Ein Appell an die erste Angsttheorie Freuds
8.9 Die objektbeziehungstheoretische Interpretation der traumatischen Neurose
8.10 Eine Reformation für die Psychoanalyse
KAPITEL IX
Beiträge zur Angst von Horst-Eberhard Richter
9.1 Zur Person von Horst-Eberhard Richter
9.2 Die Starnberger Gespräche über 'Aspekte der Angst'
9.3 Das Krankheitskonzept der Herzneurose
9.3.1 Die Bezeichnung Herzneurose 9.3.2 Untersuchungsergebnisse zur Herzneurose
9.3.3 Symptomatologie und Krankheitsverhalten
9.3.4 Die Nähe der Herzneurose zur Depression
9.4 Der psychodynamische Hintergrund der Herzneurose
9.5 Der 'Gotteskomplex' des Menschen in der Neuzeit und die Angst
9.6 Von der klinischen Erforschung der Herzneurose zum umfassenden Entwurf
einer sozialpsychologischen Dimension der Angst
Der Autor:
Guido Meyer, geboren 1967, Diplom-Psychologe. Er beschäftigt sich seit langem mit der Theoriegeschichte der Psychoanalyse. Bisherige Veröffentlichungen im Brandes & Apsel Verlag: Geburt, Angst, Tod und das Begehren nach dem Mutterleib – Geschichte der Urthemen in der Psychoanalyse (2004), Konzepte der Angst in der Psychoanalyse – Band 1: 1895-1950 (2005).
Meyer ist beruflich im klinischen Bereich tätig.weiterlesen
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