Das Kopftuch ist mehr als ein Stück Stoff - das zeigen die Alltags- und Mediendiskurse über dieses Kleidungsstück. Analysiert man diese Diskurse, wird deutlich, dass der Streit um das Kopftuch als Stellvertreterdebatte angesehen werden muss. Das Kopftuch ist ein Symbol mit polysemem Symbolwert. Die Alltags- und Mediendiskurse über das Kopftuch sind dabei vor allem durch kulturkonträre Symbolisierungen gekennzeichnet: So gilt beispielsweise für die einen das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung, für die anderen ist es dagegen ein Symbol der Befreiung. Symbolisierungen, die mit dem Kopftuch in den Diskursen transportiert werden, wirken als Diskussionsblockaden: Im augenblicklichen Kopftuchstreit stehen sich Kulturpositionen unvereinbar gegenüber. Das Buch gibt jedoch auch Hinweise, wie der scheinbar unauflösbare Konflikt zwischen den bipolaren Positionen aufgeweicht werden könnte.
Zum Autor:
Peter Kühn, geboren 1949, ist Professor für germanistische Linguistik und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Trier. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Handlungstheorie und Pragmatik, Lexikologie und Lexikographie, Phraseologie, Medienwissenschaften, Textlinguistik und Verstehenstheorie, Didaktik und Methodik Deutsch als Fremdsprache, Didaktik und Methodik Deutsch als Muttersprache.
Rez. in: ekz-Informationsdienst ID 12/09weiterlesen