Wenn Irma Shiolashvili gefühlvoll
ihren Blues aus Worten, Klängen und Farben intoniert, wenn sie – einer Schäferin gleich – zahlreiche Steinsplitter soweit abwehrt, dass sie zwar an unseren Emotionen rütteln, diese aber nicht in Stücke reißen können, dann erweist sie sich als die raffinierte Dirigentin einer komplexen Symphonie poeti- scher Kommunikation. Wie alle gelungenen Kompositionen über- steigen auch die ihrigen die Grenzen von Geographie und indi- vidueller Wahrnehmung. Einzigar- tig und gleichzeitig universell entziehen sie sich jeder Katego- risierung. Hinter dieser Meister- schaft in der sprachlichen Form steht nicht nur eine fähige Dich- terin, sondern ebensosehr eine unnachahmliche Kreativität. Man spürt, dass ein außergewöhnlicher Geist in den Rundungen und Kan- ten von Irmas poetischen Formen wohnt, ein lebendiger und trösten- der Geist, aber auch einer, der un- nachgiebig vorwärts strebt.
Prof. Dana Weber
(MATRIX Nr.1/2017)weiterlesen