Koptische Lehrbriefe Bohairisch
Deutsch - Koptisch - Arabisch - Bohairisch
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
1 Begründung der Lehrbriefe
Die koptische Kirche ist vor allen anderen Kirchen ausgezeichnet durch die Traditionen des ältesten Christentums in eigener Sprache und besonderer Schrift, dem Koptischen. Die koptische Sprache ist aber nicht mehr der stolze Besitz der Kopten, denn kein Kopte heute kann Koptisch. Kein Ägypter beherrscht seine Sprache noch so gut, daß er sie lesen und schreiben, oder gar verstehen kann. Man stelle sich nur einen Moslem vor, der den arabischen Koran nicht lesen kann, oder einen Juden, für den die hebräische Thora unverständlich ist.
Koptisch ist die älteste Sprache der Welt. Sie wird in Ägypten ununterbrochen seit mehr als 5000 Jahren gesprochen. Sechs Buchstaben der koptischen Schrift gehen auf Hieroglyphenzeichen zurück. Die koptischen Christen haben ihr Ägyptisch trotz aller Verfolgungen und Unterdrückungen gegen die Römer, die Byzantiner, Araber, Perser und Türken bewahrt und sogar gegen die europäischen Einflüsse behauptet. Erst die Moslems haben die christlichen Ägypter „Kopten“ genannt. Heute ist es ein tiefer Ausdruck von Bequemlichkeit und ein Abgrund an Ahgnungslosigkeit, wenn
kein Ägypter mehr Koptisch lernt, und es vielleicht nur noch mühsam aus dem Buch ablesen kann.
In der Tat, für den Kopten ist seine eigene Sprache tot. Die Schriften seiner Vorfahren sind stumm. Die alten, heiligen Bucher bleiben unverständlich. Die lange Geschichte der koptischen Kirche von zweitausend Jahren ist so gut wie unbekannt. Die Quellen der koptischen Literatur sind verstummt, sogar die Bibel im Koptischen, die älteste Übersetzung eines Bibeltextes überhaupt, ist noch niemals vollständig gedruckt worden.1 Die Bibel der heutigen Kopten ist eine arabische Übersetzung protestantischer, europäischer Mission, also müßte sich die koptischorthodoxe
Kirche eigentlich in arabisch-orthodoxe oder gar protestantisch-orthodoxe Kirche
umbenennen. Hilfsmittel zum Lernen des Koptischen fehlen. Texte sind fast nicht vorhanden und leider von Druckfehlern entstellt. Grammatiken sind sprachwissen-schaftlich (sie behandeln meist Sahidi, nicht BuHairi) und damit unverständlich; privat verbreitete Lehrbücher (z.B ) sind schlecht gedruckt. Ein handliches, billiges Lexikon fehlt.2 Das reiche Erbe der übrigen koptischen Literatur ist verloren, es kann aber nur durch das Lernen der koptischen Sprache erschlossen werden. Aus diesem Grunde habe ich die Lehrbriefe verfaßt. weiterlesen
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