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Korsika – Traumhafte Küsten, bizarre Bergwelt, Teil 1

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Produktform: DVD video

Eine filmische Dokumentation im Breitbildformat, aus der Reihe „Kulturreisen individuell". Kalliste, so nannten die Griechen diese Insel. Das bedeutet „Die Schöne“. Ich empfand Korsika während meiner Wochen im Juni als ein Meisterwerk der Natur. Strandurlaub oder Kulturtrip? Diese Frage muss sich der Besucher nicht stellen. Träumstrände und einsame Bergregionen liegen dicht beieinander. Korsika ist im wahrsten Sinne eine heroische Welt, durchdrungen vom Ringen um Eigenständigkeit und von Schätzen der Vergangenheit, die keine Parallele finden auf dieser Erde. An keinem anderen Ort in Westeuropa hat der behauene Stein eine ähnlich faszinierende Entwicklung durchlebt. Auf Korsika fand er den Weg zur menschlichen Gestalt. Die frühen romanischen Kirchen und Kapellen zählen zu den schönsten und stilistisch reinsten ihrer Epoche. Besonders eindrucksvoll empfand ich die Abendstimmung in den kleinen Fischerorten. Die noch immer wehrhaft wirkenden Dörfer, die Kette der Wachtürme entlang der Küstenlinie, die hohen düster wirkenden Wohntürme, Relikte einer langen blutigen Epoche, sind noch immer präsent, so, als könnten sie jeder Zeit erneut der ihnen zugedachten Funktion entsprechen. In Poretta, nahe Bastia gelandet, zieht es mich in die stille Bergwelt des Cap Corse, im Norden der Insel. Heute gibt es Ansiedlungen an der Küste. Das war nicht immer so. In der Zeit der Piratenüberfälle errichteten die Bewohner ihre Häuser verteidigungsgünstig auf Bergkuppen. Die Häfen, meist nur mit Lagerhäusern ausgestattet, waren kleine Handelsstützpunkte und die Verbindung zum nahen italienischen Festland. Noch heute gehört zu jeder Gemeinde eine Marina. In den Bergdörfern befinden sich noch immer die wuchtigen Wohn- und Wehrtürme der begüterten Familien des 15. und 16. Jh. Das Nebbio ist eine sehr fruchtbare Landschaft, die sich zwischen der Ost- und Westküste erstreckt, hügeliges Land, vom häufigen Morgennebel mit Feuchtigkeit gut versorgt. Deshalb der Name Nebbio. U Nativu wird der hinter Gitter geschützt ausgestellte skulptierte 229 cm hohe Menhir genannt. Er ist der einzige aus Kalkstein geschaffene Korsikas und wird in das erste Jahrtausend v.d.Z. datiert. Etwa einen Kilometer vom Ort Murato entfernt, wurde die ungewöhnlichste und eleganteste unter den Kirchen der pisanisch-romanischen Epoche Korsikas errichtet. Bei den Proportionen und bei der Farbgestaltung des Mauerwerks hat der örtliche Baumeister einen eigenen von Lebensfreude durchdrungenen Stil kreiert. Die Castagniccia ist eine der schönsten Berglandschaften Korsikas, benannt nach den großen Kastanienwäldern, die hier im 13. und 18. Jh. unter genuesischer Planung angelegt wurden. Im ehemalig feudalen Bischofssitz des Bergdorfes Cervione regierte einst ein deutscher Abenteurer als König von Korsika. Unterhalb des Ortes befindet sich eine frühe Kapelle mit Fresken aus dem Jahr 1473. Das Kloster Alesani wirkt, umrahmt von der feuchten Wolkenlast, die sich bald entladen wird, als sei es noch belebt. Morosaglia ist der Geburtsort von Pasquale Paoli, Korsikas berühmtestem Freiheitskämpfer. Einige Dörfer der korsischen Bergwelt gelten als Dörfer ohne Zukunft. Dennoch, der Hirte steckt im korsischen Blut. Und so werden viele Gemeinden auch weiterhin existieren, zumal sie nun, wenn auch in bescheidenem Maß, vom Tourismus profitieren. Wieder habe ich Glück. San Tomá, ein präromanisches Kirchlein, einschiffig, mit Apsis, ist offen. Ich bin allein mit dieser Wunderwelt der Farben und christlicher Symbolik aus dem 15. Jh. Ponte Nuovo, die alte, im zweiten Weltkrieg zerstörte Genuesenbrücke, auf dessen nördliches Ufer sich am 8. Mai 1769 die Entscheidungsschlacht des korsischen Befreiungskampfes konzentrierte, führt heute nirgendwo hin. Sie ist in ihrer fragmentierten Gestalt zum National-Monument erstarrt. Dem Asco-Tal möchte ich die Vormittagsstunden widmen und den Abend im nahen Corte verbringen. Die Landschaft, die mich umgibt, zählt zu den schönsten Hochtälern der Insel. Die Asco-Schlucht ist gesäumt von Granit-Riesen, bis zu 1000 Meter Höhe. Hier haben geschützte Tierarten ein Rückzugsrefugium gefunden. Corte, die alte Hauptstadt des unabhängigen Korsikas, hat sich seit den Tagen des Widerstandes stark verändert. Zur Zeit Paolis befand sind unterhalb der Zitadelle ein größeres Dorf. Caffronis von Kugeln noch immer durchlöchertes Haus ist der Hauptanziehungspunkt für die Besucher des kleinen Altstadtkerns.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-51-8 / 978-3932533518 / 9783932533518

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 23.10.2008

Autor(en): Peter Wimmer

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