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Korsika – Traumhafte Küsten, bizarre Bergwelt, Teil 2

Schmalspurbahn Corte /Vizzavona, Aléria, Col de Bavella, Alta-Rocca, Spin’ A Cavallu, Fozzano, Levie, Cucuruzzu, Capula, Castello d’Arraggiu, Torre, Porto-Vecchio, Bonifacio, Ermitage Sainte-Trinité, Roccapina, Cauria, Palaggiu, Tizzano, Sartène, Propriano.

Produktform: DVD video

Eine filmische Dokumentation im Breitbildformat, aus der Reihe „Kulturreisen individuell". Korsika verspricht zu Recht „Erlebnisurlaub der besonderen Art“. Die Insel bietet eben mehr als Sonne, Strände, blauen Himmel, blaues Meer. Küsten, die zu den schönsten in Europa zählen, befinden sich in direkter Nachbarschaft zu einer bezaubernden mit winzigen Dörfern und Weilern durchsetzten Berglandschaft. Dort gerät der Wanderer und Naturliebhaber ins Schwärmen. 50 Zweitausender bestimmen die Kulisse des Hochgebirges. Im Frühjahr, wenn die bunte Macchia blüht, hüllt sich die Insel in ein betörendes Duftgewand. Das spektakuläre Bavella-Massiv gehört zu den Highlights einer Korsikareise. Das Schwindel erregend auf einem zum Meer überragenden Kalksteinfelsen thronende Bonifacio ist die ungewöhnlichste Festungsstadt Korsikas. Jahrhunderte scheinen hier ausgelöscht. Die mehr als 3000 Jahre alten imposanten Festungen und Kultstätten der Torreaner, die die Steinzeitmenschen Korsikas in die Bergregionen zurück drängten, geben noch viele Rätsel auf, ebenso die grimmig schauenden, Waffen tragenden Menhirstatuen. Das tiefe Dunkel der Vorzeit umhüllt den Süden der Insel. Die Fahrt mit der Schmalspurbahn von Corte nach Vizzavona und wieder zurück, im wahrscheinlich schönsten Teil der Bergwelt Korsikas, ist tatsächlich abenteuerlich. Oft eng an steiler Bergflanke entlang, über schmale Brücken und Viadukte, in Schwindel erregender Höhe, rast der kleine Macchia-Express, so wird er liebevoll von den Korsen genannt, durch eine beeindruckend schöne Bergwelt, mit Gipfeln bis zu 2.600 Meter Höhe. Diese Insel war, seit die Begehrlichkeit großer Mächte sich ihr entgegen reckte, Objekt rücksichtsloser Ausbeutung. Die ausgegrabenen Ruinen von Aleria, auf einem strategisch günstigen Plateau unweit eines natürlichen Schutzhafens an der Ostküste, sind die ältesten Siedlungsspuren der römischen Epoche. Das Museum enthält eine außergewöhnlich wertvolle Sammlung an Grabbeigaben aus der Zeit der Phokäer und Karthager. Die bizarren, von der Erosion geformten Felsnadeln des Bavella-Massivs wirken wie eine unüberwindbare Wand. Aber Mensch und Tier fanden ihren Weg zum Überschreiten der Barriere. Jenseits der Passhöhe liegen fruchtbare, auch in trockenen Perioden nutzbare Weideflächen. Die Straße, die in unzähligen Windungen, meist kleinen Gebirgsflüssen folgend, hinauf führt, zu den verwitterten Bergriesen, ist die beeindruckendste Passstraße Korsikas. Fozzano, ein Bergort der Alta Rocca, reflektiert in seiner erhaltenen Bausubstanz die Zeit der Vendetta, Korsikas unrühmliche dunkle Vergangenheit. Dort stehen noch zwei Turmhäuser verfeindeter Familien des 18. Jh. Das Castellu Cucuruzzu, benannt nach dem Bach, der in der Nähe fließt, ist ein Monumentalkomplex der späten Bronzezeit. Dahinter befand sich ein im 2. Jahrtausend v.d.Z. gegründetes Dorf. Ich bin begeistert vom Zusammenspiel der Architektur-Komponenten, Fels und Mauerwerk. Südlich des beeindruckenden Bauwerks führt ein Waldweg zur torreanischen Siedlung Capula. Sie wurde bis in das Mittelalter hinein, veränderten Wohnbedürfnissen angepasst, bewohnt. Hoch oben auf dem Felsgipfel bewacht das Castellu d’Arraggio noch immer den fruchtbaren Küstenstreifen im Hinterland von Porto-Vecchio. Mit einem Umfang von 120 Metern ist die vor etwa 3.500 Jahren errichtete torreanische Anlage Arraggiu die größte vorzeitliche Steinsetzung auf Korsika. In Torre verschmelzen Zeiträume im wahrsten Sinne des Wortes. Abenteuerlich, über aus lose Steinen aufgeschichtete Stufen kriechend, habe ich es geschafft. Vor mir erhebt sich das alte, aus großen behauenen Granitblöcken errichtete Kultmonument. Die Küste im Raum Porto Vecchio ist das Zentrum der Badekultur Korsikas. Jede Bucht verfügt hier über feine helle Sandstrände mit leichtem kindergerechtem Gefälle zum Meer. Hier herrscht Südseeatmosphäre. Das kristallklare Wasser schimmert sanft hellblau und leuchtet in vielen Türkis-Nuancen. Von der Sonne aufgeheizte Granitriesen kühlen ihre Flanken im sie umschmeichelnden Nass. Die Zitadelle und die alten Häuser von Bonifacio schweben, einem Vogelnest gleich, vom Absturz bedroht, in 70 Meter Höhe auf den seewärts hell leuchtenden, unterspülten Kalksteinfelsen. Wie lange wird das noch gut gehen? Cauria und Palaggiu, das sind klangvolle Namen für den an Korsikas alter Geschichte interessierten Reisenden. Das Alignement de Stantari wurde 1964 freigelegt. Die vor mehr als 4.000 Jahren geschaffenen Menhire stehen in zwei parallelen Reihen, die Vorderseite der aufgehenden Morgensonne zugewendet. Zwei sind, noch gut erkennbar, als Krieger dargestellt. Es heißt: In Sartène ist die Blutrache zu Hause. Die Stadt wird auch als die korsischste aller Städte Korsikas bezeichnet. Das Viertel Santa Anna ist, was die Bausubstanz anbelangt, noch im Mittelalter, noch in der Zeit der blutigen Exzesse. Nur für einen sehr kurzen Zeitraum durchdringen Sonnenstrahlen die engen Gassen.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-52-5 / 978-3932533525 / 9783932533525

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 23.10.2008

Auflage: 1

Autor(en): Peter Wimmer

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