Des Poeten Universum ist nicht das der Wissenschaft, aber er verdankt es ihr – ihren Erkenntnissen sowohl als ihren Teleskopen. Die neugewonnenen Bilder aus dem Weltraum zusammen mit ihren Deutungen gaben dem Autor, wie schon im letzten Absatz von 'Allgesang' (2005), Anschauung wie Anschauungen, die er für sein Geschäft, das nichts als Darstellung sein will, zu poetischem Denken verschmolz. Daß Welt-Anschauung – wie Einsteins 'Universums-Religion' – sich pantheistisch in solchem Denken bekennt, kommt hinzu. Doch liegt die Absicht dieser Sammlung über eine Reihe von Jahren entstandener Gedichte letzten Endes in der Überzeugung, daß die in ihnen als Phänomene dargestellten Wirklichkeiten auch über das Medium der Poesie ins Gewahren gelangen sollten: entsprechend ihrer Bedeutung für die Weltstunde.
Die Sammlung will so etwas wie ein Lehrgedicht in Einzelstücken sein – die, wie es bei immer neuem Ansetzen nicht anders sein kann, in Einzelheiten sich wiederholen, wie auch der Ausdruck, erregt, oft gewaltsam und, noch bedenklicher, ein Gestammel blieb: war es doch ein gleichsam Lukrezisches Unterfangen, das Fassungslose zu fassen. Die vielfache Unvollkommenheit mußte in Kauf genommen werden, um den Anspruch überhaupt durchzuhalten, 'Weltraumgedichte' zu schreiben.weiterlesen